Gewackelt, gekämpft, gewonnen! In einem über weite Strecken spannenden, wenn auch nicht unbedingt hochklassigen Bezirksoberliga-Derby behielt der TSV Schwabmünchen beim TSV Bobingen am Ende mit 29:26 die Oberhand und verbuchte damit endlich auch wieder einen Auswärtssieg.
Vor gut gefüllten und gleichermaßen mit Bobinger und Schwabmünchner Anhängern besetzten Tribünen in der Realschul-Halle hatten die Gelb-Blauen zunächst Vorteile und erspielten sich bis zum 8:4 zunächst eine beruhigend scheinende Führung. Die Abwehr stand einigermaßen stabil und ließ meist nur Chancen gerade über die rechte Außenbahn der Gastgeber zu, die der Bobinger Florian Winkler allerdings jetzt wie auch später mit hoher Konsequenz einnetzte. Mit gut gesetzten Gegenstößen hielten die Gelb-Blauen ihre Führung bis zum 11:7 und 13:9 ehe für einige Minuten der Schlendrian Einzug hielt.
Gleich mehrfach in kurzer Zeit gab es Ballverluste im erweiterten Gegenstoß durch technische Fehler oder „Steals“ des wie immer unberechenbaren Tuffi Altantuul, der wie gewohnt sowohl den Gegner als auch hin und wieder seinen Mitspieler einige Nerven kostete. Beim 13:13 hatten die Hausherren ausgeglichen, bevor die Schwabmünchner mit dem letzten Treffer der Halbzeit doch noch eine knappe Führung in die Kabinen retteten.
Nach dem Seitenwechsel schien sich das Blatt zunächst zugunsten der Bobinger zu wenden, die vor allem über ihre rechte Angriffsseite weiter extrem gefährlich blieben. Beim 17:19 aus Schwabmünchner Sicht nahm Trainer Holger Hübenthal sein Time-Out und wurde dabei auch hörbar lauter wie eigentlich sonst in diesen Phasen üblich.
Wie bereits beim Gastspiel in Günzburg zeigte sich seine Mannschaft zumindest kämpferisch auf der Höhe und konnte jetzt unterstützt von Keeper Ralph Wenninger den Abwehrverband spürbar besser schließen. Das Angriffspiel lief nach einer taktischen Umstellung jetzt mit Alex Kreutz und Vinzenz Lindner gemeinsam am Kreis besser und die Rückraumspieler schlugen aus den jetzt entstehenden 2:2 Situationen auf beiden Angriffsseiten zusehends Kapital.
Mit einem 8:2 Lauf drehten die Gelb-Blauen das Spiel bis zum 25:21 und ließen sich auch vom Schlussansturm der aufopferungsvoll fightenden Bobinger nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. Das 29:26 war am Ende nicht ganz unverdient, musste aber vom Tabellenzweiten sehr hart erkämpft werden. „Die Einstellung in den Spielen stimmt zur Zeit und das ist in einer Saison in der wir unser eigentliches Ziel leider schon aus den Augen verloren haben nicht selbstverständlich.“, zeigte sich Holger Hübenthal durchaus zufrieden. „Mit dem verletzungsbedingt immer kleiner werdenden Kader und seit längerem nicht mehr wirklich guten Trainingsbedingungen mit Spielern die beruflich und schulisch oft nur am Wochenende zu uns stoßenden Spielern spürt man natürlich, dass viele Abläufe nicht mehr so reibungslos wie nötig funktionieren.“, ist sich auch sein Trainerpartner Marius Astalosch im Klaren, dass Erfolge aktuell noch mehr wir früher nur mit absolutem Kampf und Willen zu holen sind.
Am kommenden Samstag gastiert der noch ungeschlagene Tabellenführer und gefühlt schon feststehende Meister aus Gundelfingen in der Grundschulhalle. „Der TVG steht in dieser Spielzeit vollkommen zu Recht ganz oben, aber aus dem Hinspiel ist schon noch eine Rechnung offen und es gibt für alle BOL-Teams sicher entspanntere Auswärtsfahrten wie die nach Schwabmünchen.“, gibt Holger Hübenthal schon einmal die Devise für das Spiel des Zweiten gegen den Ersten am 11. Februar, 18 Uhr (Grundschulhalle Schwabmünchen) aus.
TSV Schwabmünchen: Enchev, Wenninger; Zanker (1), K. Scholz (4), Reinsch (4), Bürgle (4), Lindner, Kreutz (2), L. Scholz (2), L. Reichenberger (9/4), Strehle (3);