Weiter auf der Erfolgswelle surft die erste Männersieben der Schwabmünchner Handballer. Mit einem 29:24 im Derby beim TSV Bobingen holten die nach wie vor personell gehandicapten Mannen des Trainergespanns Pfänder/Knoke den fünften Erfolg im fünften Saisonspiel und begeisterten ihre zahlreichen Anhänger wieder einmal mit einer großartigen kämpferischen Einstellung.
Schon eine Viertelstunde vor Anpfiff waren die Sitzplätze in der Bobinger Realschul-Sporthalle komplett besetzt und so musste ein Teil der 350 Zuschauer das Match auf beiden Seiten der Tribüne im Stehen verfolgen. Nicht ganz unerwartet hatten sich fast 200 Anhänger der Gelb-Blauen auf den Weg nach Bobingen gemacht und machten das Derby in fremder Halle dennoch zu einem stimmungsmäßigen Heimspiel für die Schwabmünchner.
In der von Beginn an prickelnden Atmosphäre erwischten die Gastgeber den klar besseren Start und legten ein frühes 3:0 vor, ehe Manuel Reinsch nach knapp fünf Minuten den Bann brach und zum ersten Mal für seine Farben einnetzte. Bis zum 5:2 hielt die Bobinger Führung noch, dann übernahmen die Gelb-Blauen mehr und mehr das Kommando auf dem Parkett. Die sehr offensive Abwehr fand endlich mehr Zugriff und die Fehler der Gastgeber häuften sich. Schnelle Gegenstöße, aber auch starke Abschlüsse aus dem Rückraum des wieder überzeugenden Christian Boppel brachten die Wende und eine 10:8 Führung für Schwabmünchen (19.). Bis zur Pause wogte die Partie dann hin und her und mit einem 14:12 für die Gelb-Blauen ging es in die Kabinen.
Mit einem Treffer von Lorenz Merbold zum 15:12 begann die zweite Hälfte, ehe die Trevirastädter in einer zusehends härter und emotionaler werdenden Partie bis zum 15:16 aus ihrer Sicht noch einmal ganz eng auf Schlagdistanz kamen. Die zwar angeschlagenen, aber trotzdem ganz stark spielenden Routiniers Peter Bürgle und Manuel Reinsch machten dann ganz wichtige Treffer für Schwabmünchen und Keeper Ralph Wenninger steuerte einige tolle Saves bei. Eine kleine Vorentscheidung fiel dabei gefühlt in der 44. Minute als der Bobinger Matthias Gerstenberg beim 18:21 aus Sicht der Gastgeber einen Siebenmeter ans Lattenkreuz nagelte und mit dem Nachwurf am spektakulär haltenden Wenninger scheiterte. Den direkten schnellen Gegenzug schloß Christan Boppel zum 22:18 ab und jetzt kam zusehends mehr Ruhe in die Reihen der Schwabmünchner.
Trotz aller Bemühungen der Hausherren behielten die Menkinger jetzt die Kontrolle und konnten sich dabei auch auf einen in der Schlussphase wie aufgedreht spielenden Benjamin Hupfer verlassen, der überhaupt keine Lust verspürte bei eigenem Ballbesitz „die Zeit von der Uhr zu nehmen“. Die letzten vier Treffer gingen ohne Fehlwurf allesamt auf sein Konto, der letzte zwei Sekunden vor der Sirene zum 29:24 Endstand. Danach folgte eine ausgiebige, lautstarke und in dieser Intensität selten erlebte Feier von Team und Fans, die sich in diesen Wochen gegenseitig offensichtlich zu Höchstleistungen treiben,.
Ein muss an dieser Stelle unbedingt klar unterstrichen werden: Der unglaubliche Fan-Support, den die vielen Anhänger und allen voran der wirklich außergewöhnliche Block der „Lechfelder Jungs“ in die Sporthallen nicht nur in Schwabmünchen zaubern verdient größte Anerkennung. Es sind gerade ganz spezielle Wochen im Schwabmünchner Handball und wir alle hoffen, dass die noch ein bisschen weitergehen.
Es spielten: F. Hübenthal, Wenninger; Merbold (2), Gleich (1), Reinsch (6/3), Lindner (3), Bürgle (4), Schüller, J. Wiedmer, Hupfer (5), Hänsel (3), Boppel (5);