Fast auf den Tag genau nach drei Monaten präsentierten sich die Schwabmünchner Handballer endlich wieder an einem Samstagabend in eigener Halle und bereiteten sich und dem eigenen Anhang gleich einen ebenso erfolgreiches wie stimmungsvolles Event. Die Männer eroberten sich mit einem 28:24 über den TSV Aichach die Tabellenführung in der Staffel A der Bezirksoberliga, die Landesligafrauen bezwangen die HSG Würm/Mitte II mit 24:23. Nach der 25:29 Niederlage vom Vorabend in Herrsching war dieser Erfolg auch dringendst nötig.
Noch ohne Matthias Gerlich, aber mit einem sich ansonsten endlich langsam wieder komplettierenden Kader startete die erste Männersieben hochkonzentriert die wichtige Begegnung gegen den TSV Aichach, der auf jeden Fall auch einen der ersten drei Plätze der Staffel A der BOL sichern will. Die routinierte Defensivreihe mit Christian Boppel, Peter Bürgle und Tobias Müller rührte gemeinsam mit dem stark haltenden Frank Hübenthal zwischen den Pfosten zunächst einmal Beton an und schickte im Anschluss immer wieder die schnellen Noah Kell und Felix Hänsel auf die Gegenstoßreise. Beim 7:1 (15.) zog der Gästecoach mit einer Auszeit die Reißleine und brachte damit sein Team besser in die Spur.
Die Partie verlief jetzt ausgeglichen und auch wenn die Aichacher jetzt häufiger die gelb-blaue Abwehr auseinander spielen konnten, kamen die lautstark unterstützten Schützlinge von Coach Florian Pfänder nie wirklich in Bedrängnis. Im variantenreichen und sicheren Angriffsspiel konnten sich zur großen Freude nicht nur des Trainers vor allem die jungen Linus Schmid und Noah Kell immer wieder in die Torschützenliste eintragen. Am Ende stand nach einer kämpferischen und unterhaltsamen Auseinandersetzung ein 28:24 auf der Anzeigentafel, der nach überraschenden Niederlage von Günzburg gegen Bobingen sogar die Tabellenführung an die Singold brachte.
TSV Schwabmünchen: Hübenthal, Zull; Mayer, Reinsch (2/2), Bürgle (3), Wölke, Schikor, Wiedmer, Schmid (6), Hänsel (6), Schaur, Kell (9), Boppel, Müller (2);
Wieder einmal nichts für schwache Nerven war der folgende Heimauftritt der Landesligafrauen, die sich vor allem aufgrund ein bärenstarken Abwehrleistung am Ende nicht unverdient mit 24:23 gegen die HSG Würm/Mitte II durchsetzten. Vor allem vor dem Seitenwechsel konnten sich die jungen Schwabmünchnerinnen für die tolle Defensivarbeit im Gegenzug auch mit eigenen Toren belohnen und über 5:2 und 10:7 bis auf 13:8 (27.) davonziehen.
Nach der 14:10 Pausenführung erwischten die Gelb-Blauen dann allerdings einen echten Fehlstart und die Gäste aus München schlossen gegen eine fehlerhafte und in der Abwehr plötzlich wenig orientierte Schwabmünchner Mannschaft sehr schnell bis zum 15:14 auf. Die Fehler auf beiden Seiten häuften sich und man konnte förmlich spüren wie viel für alle Beteiligten aufgrund der speziellen Tabellensituation an diesem Spiel hing.
Die Lammich-Schützlinge zogen noch einmal auf 19:16 davon, drei vergebenen Strafwürfe in Serie sorgen dann allerdings für eine dramatische Schlussphase. Mit allen Reserven, die nach dem Spiel vom Vorabend noch übrig waren, fightete das komplette Team vorne wie hinten aufopferungsvoll und profitierte beim am Ende gefeierte 24:23 fraglos auch von der tollen Atmosphäre in der Hans-Nebauer-Sporthalle.
„Im Gegensatz zum Herrsching-Spiel konnten wir heute erfreulicherweise wieder eine sehr gute Deckungsarbeit zeigen, die zudem durch eine gute Torhüterleistung von Theresa gestützt wurde. Im Angriffsspiel machen wir derzeit allerdings zu viele Fehler, hier haben wir für den Endspurt in der Liga sicherlich noch Luft nach oben. Letztlich war nach der Niederlage gegen Herrsching aber heute vor allem ein Sieg wichtig. Und ich bin sehr stolz darauf, dass mein junges Team in der hektischen Endphase die Nerven bewahrt hat und wir die Punkte in SMÜ behalten konnten.“, gab Coach Lars Lammich nach der Partie zu Protokoll.
Am Vorabend hatte beim Nachholspiel in Herrsching leider nur sehr wenig wie gewünscht und eigentlich erwartet funktioniert. Die Abwehr fand nur wenig Bindung und auch im Angriff blieb vieles Stückwerk, dazu gesellte sich die nicht ganz unbekannte Abschlussschwäche. Nach dem 9:14 zur Halbzeit stemmten sich Gelb-Blauen noch einmal gegen die drohende Niederlage, aber auch die an diesem Abend ganz starke Lea Lammich konnte das schmerzliche 24:28 nicht vermeiden.
TSV Schwabmünchen (beide Spiele): Reuther; Spatschek (1), Scholz, Birnkammer (3), Keskin (7/1), Müller (4), Lammich (19/5), Michael (2), Merkle (8), Franz, Rheindt (4), Wagner (1);