Lange Zeit haben die Handballfans im Altlandkreis auf die großen Derbies warten müssen, aber seit letzter Woche geht es jetzt Schlag auf Schlag. Am Samstagabend wird in der Bobinger Realschulhalle um 20 Uhr der Klassiker zwischen dem TSV Bobingen und dem TSV Schwabmünchen angepfiffen und vor sicher vollen Rängen wird eine ebenso spannende wie emotionale Auseinandersetzung erwartet.
Mit 13:5 Zählern und der statistisch stärksten Abwehr der Bezirksoberliga können die Bobinger bisher sehr zufrieden mit dem Saisonverlauf sein. Allerdings zeigt die Tendenz in den letzten Wochen vor allem aufgrund vieler personeller Probleme mit zuletzt 1:5 Zählern eher in die falsche Richtung. „Wir gehen mit Blick auf die aktuelle Situation sicher als Außenseiter in dieses Derby, doch zum einen hoffen wir vielleicht doch auf die Rückkehr des ein oder anderen Spielers und zum anderen waren wir in den vergangenen Jahren gerade in der Singoldhalle gegen Schwabmünchen immer zu besonderen Leistungen fähig.“, zeigt sich Bobingens Coach Milos Brcanski durchaus optimistisch. „Die Halle dürfte richtig voll werden und in dieser seit Jahren bekannt prickelnden Derbyatmospähre können wir sicher einiges bewegen.“, geht auch die Aussage von Spielmacher Moritz Müller in die gleiche Richtung.
15 Kilometer weiter südlich herrscht handballerisch gerade eitel Sonnenschein. Eine noch blütenweiße Weste nach neun Spieltagen und in der Summe ansprechende Leistungen befeuern beim TSV Schwabmünchen den fast alljährlichen Traum von Meisterschaft und Aufstieg natürlich nachhaltig. Vor allem die beiden Auswärtserfolge bei den Spitzenspielen in Gundelfingen und bei der HSG Lauingen/Wittislingen haben gezeigt, dass in dieser Saison ernsthaft mit den Gelb-Blauen zu rechnen ist. Der Spitzenreiter verfügt über eine spannende Mischung aus jungen Talenten und alten Haudegen, die Trainer Florian Pfänder trotz einer nicht einfachen Trainingssituation zu einer echten Einheit geformt hat. „Wir haben gerade richtig viel Spaß und jeder wirft seine Qualitäten voll ins Rennen. Dies wird in Bobingen allerdings auch absolut notwendig sein, um in dieser besonderen Atmosphäre bestehen zu können.“, ist sich Routinier Tobias Müller über die Schwere der Aufgabe bewusst. Spielmacher Leo Reichenberger bringt es wohl auf den Punkt: „Auf das Derby gegen Bobingen freuen wir uns schon die ganze Saison. Die Favoritenrolle ist uns dabei egal, für uns zählt nur der Sieg!“
Der Abend in der Singoldhalle sollte auf jeden Fall zu einem Fest für alle Handballfans der Region werden, ganz egal ob sie es eher mit Blau-Weiß oder mit Gelb-Blau halten. Das Duell der begeisterungsfähigen Fan-Gruppen wird fast mit ähnlicher Spannung erwartet, wie der Kampf um die Derbypunkte auf dem Parkett.