Schwabmünchens Handballmänner sind Bezirksoberligameister und spielen in der Saison 23/24 in der Landesliga Süd. In der restlos ausverkauften Hans-Nebauer-Sporthalle ließen die Gelb-Blauen im Schlagerspiel der HSG Lauingen/Wittislingen letztlich keine Chance und siegten an diesem Abend hochverdient mit 31:20.
Als das Spiel um 18 Uhr vom in der Folge hervorragend leitenden Schiedsrichtergespann Aderhold/Kohl angepfiffen wurde, war mit zwei euphorisierten Fanlagern und einer rundum knisternden Atmosphäre alles für einen großen Handballabend angerichtet. Den besseren Start erwischten die Gäste von der Donau, die nach 10 Minuten ein 2:5 auf die Anzeigetafel gebracht hatten. Mit dem Selbstvertrauen einer fast makellosen Saison und der riesigen Routine der großen Ü30 Fraktion im Kader übernahmen die Gelb-Blauen dann allerdings mehr und mehr das Kommando.
Dem Duck der Rückraumachse Gerlich/Hänsel mit einem kaum zu stoppenden Kreisläufer Tobias Daschner hatten die Gäste nun kaum noch etwas entgegenzusetzen. Beim 8:8 (17.) war der Ausgleich hergestellt und ab jetzt lief die Partie nur noch in eine Richtung. Eine ganz wichtige Rolle kam in dieser Phase auch dem Schwabmünchner Torhütergespann zu. Felix Zull als sicherer Rückhalt hinter einer sehr kompakten und präsenten 6:0 Abwehr sowie der eigentlich verletzte Frank Hübenthal, der am Ende in fünf Siebenmeterduellen als Sieger vom Feld ging sorgten auch für emotional ganz große Momente. Auf der anderen Seite zeigte Tobias Müller mit einer makellosen Quote, wie wichtig ein sicherer Strafwurfschütze für eine Mannschaft sein kann.
Auch nach dem Seitenwechsel beim 14:9 ließen sich die Schützlinge des am Saisonende scheidenden Meistertrainers Florian Pfänder die Butter in keiner Phase mehr vom Brot nehmen. Getragen von der phantastischen Stimmung in der Hans-Nebauer-Sporthalle bauten die Gelb-Blauen ihren Vorsprung aus und spätestens beim 24:15 (47.) war der Lauinger Widerstand gebrochen. In der Schlussphase wurden die Treffer der Youngster Noah Kell, Janosch Weiher und Lukas Mayer noch ganz besonders gefeiert und bescherten nicht nur diesen dreien einen der zahlreichen Gänsehautmomente des Abends. Viele mitfühlende Gedanken von Team und Fans galten natürlich dem jungen Spielmacher Linus Schmid, der nach seinem Kreuzbandriss aus dem Haunstetten-Spiel das Geschehen nur im Fanblock verfolgen konnte.
Nach der Schlusssirene kannte der Jubel verständlicherweise keine Grenzen und nach elf Jahren Bezirksoberliga mit vielen verlorenen Finalspielen in ähnlicher Konstellation ist der TSV Schwabmünchen endlich am Ziel. Drei Spieltage unter anderem mit den Derbies gegen Bobingen und Königsbrunn stehen noch aus, doch das interessierte in diesem Moment eigentlich niemand mehr. Nach den ersten Feierlichkeiten auf dem Spielfeld überreichte BOL-Spielleiter Stefan Schiele dem Team den Meisterwimpel und setzte damit auch den offiziellen Schlusspunkt unter einen denkwürdigen Handballabend.
TSV Schwabmünchen: Zull, Hübenthal; Kreutz, Daschner (4), Reinsch (4), Bürgle (1), Müller (6/6), Weiher (1), Gerlich (7), Hänsel (6), Kell (1), Reichenberger, Boppel, Mayer (1);