Die zweite Damenmannschaft des TSV Schwabmünchen schnupperte am Sonntag Nachmittag lange Zeit an einer Sensation. In einem Spiel mit allen denkbaren Emotionen unterlagen sie am Ende dem Tabellenführer Niederraunau hauchdünn mit 24:26. Trotz des Fehlens von drei wichtigen Spielerinnen hatten sich die Damen vom Trainerduo Uli Matthesius und Daniela Englberger für die Partie gegen den Titelfavoriten und aktuellen Ligaprimus viel vorgenommen. Vor allem aber wollten sie an ihre guten Leistungen aus den Vorwochen anknüpfen und dem Tabellenersten das Leben so schwer wie möglich machen.
Dies sollte den SMÜ-Mädels von Spielbeginn an auch gelingen. Nach zwei schnellen Toren des TSV Niederraunau entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, was ein 4:4 in der neunten Spielminute zur Folge hatte. Bis zur 18. Spielminute und einem Spielstand von 6:7 boten die SMÜ-Mädels dem Tabellenführer ordentlich Paroli und hatten auf den Gästeangriff immer wieder die passende Antwort. Der Trainer des TSV Niederraunau war mit dem Auftritt seiner Mannschaft sichtlich unzufrieden und nutzte sein Time-Out. Die Schwabmünchnerinnen ließen sich davon etwas aus dem Konzept bringen und agierten in den nächsten fünf Spielminuten in der Defensive zu passiv und gewährten dem wurfgewaltigen Rückraum der Gäste zu viele Abschlussgelegenheiten. Zeitgleich konnten im Angriff die eigenen Chancen nicht mehr effizient genug genutzt werden, was sich in einem zwischenzeitlichen 6:11 in der 23. Spielminute widerspiegelte. Doch die Hausherrinnen ließen sich trotz des Rückstands nicht beeindrucken und besannen sich wieder auf ihre Stärken. Es lag etwas in der Luft, woran die Mädels gemeinsam glaubten und sie kämpften sich zurück ins Spiel. Bis zur Pause verkürzten sie auf 9:12 und hatten den TSV Niederraunau wieder in Schlagdistanz.
In der Pause appellierte das Trainerduo noch einmal 30 Minuten alles zu geben. Nach dem Pausentee hatten zunächst beide Mannschaften Probleme wieder ins Spiel zu finden. Erst in der 34. Spielminute fiel der schwabmünchner Anschlusstreffer zum 10:12. Das Spiel formte sich nun zur Abwehrschlacht. Die Defensive der SMÜ-Mädels stand wie ein Fels in der Brandung und zwang den Gegner immer wieder ins Zeitspiel. Das Team des TSV Niederraunau bewies dann, wieso es derzeit an der Tabellenspitze steht und packte absolut platzierte und unhaltbare Würfe aus dem Rückraum aus. Trotz eines bombenstarken Auftritts der Schwabmünchnerinnen lagen sie dadurch in der 48. Spielminute mit 16:20 zurück. Doch Schwabmünchen bewies Kampfgeist und bäumte sich mit einer sagenhaften Energieleistung gegen die Gäste auf. Mit drei Toren in Folge bis zur 51. Spielminute saßen sie dem TSV Niederraunau beim 19:20 wieder im Nacken. Auch Torhüterin Isabell Matthesius entschärfte nun starke Rückraumwürfe und leitete mit schnellen Bällen gute Konter ein. Als in der 53. Spielminute Veronika Rid mit einem Doppelschlag nicht nur den Ausgleichs-, sondern auch den Führungstreffer zum 21:20 erzielte, gab es auch für den letzten Fan in der Halle kein Halten mehr. In der 58. Spielminute wurde der Spielstand zum 23:23 ausgeglichen und der Ausgang des Spiels war völlig offen. Kurz darauf erhielten die Gäste nach einem Gegenstoßfoul an der stark spielenden Franziska Schmid eine direkte rote Karte. Schmid glich mit einem Strafwurf erneut zum 24:24 aus, doch im Gegenzug erzielten die Gäste den Führungstreffer zum 24:25 (60.). Schwabmünchen war nun im Ballbesitz und hatte 30 Sekunden Zeit den erneuten Ausgleich zu erzielen. Das Trainerduo nutzte das Time-Out, um taktische Anweisungen für den letzten Angriff zu geben. Hochmotiviert und fest entschlossen einen Punkt zu holen, gingen die Schwabmünchnerinnen für die letzten Sekunden auf das Spielfeld. Leider sorgte dann ein leichtfertiger Ballverlust für die Spielentscheidung und der TSV Niederraunau erzielte im Gegenstoß den Treffer zum 24:26-Endstand.
Nach dem Spiel herrschten gemischte Gefühle bei den Damen von der Singold, doch am Ende überwog das gute Gefühl aufgrund der gezeigten Leistung. „Trotz der verlorenen Punkte, die wir heute auch gewinnen hätten können, zeigten unsere Damen eine herausragende Leistung und brachten den Tabellenführer fast zu Fall. Darauf sind wir mächtig stolz und mehr gibt es heute nicht zu sagen!“, hieß es vom Trainerduo nach dem Spiel.
In der kommenden sind die SMÜ-Mädels spielfrei. Erst am 9. März geht es in Meitingen weiter.
Es spielten:
Matthesius, Krappig (beide Tor), Schmid Fr. (7/2), Hinkofer L. (3), Hagg (3), Huber (1), Schlicker, Hinkofer A. (1), Franz (2), Rid (6/2), Jakob (1).