Schwabmünchens Drittliga-Handballerinnen unterliegen auswärts gegen den TSV Wolfschlungen in letzter Sekunde mit 32:33.
Es war ein Spiel auf Augenhöhe, das sich den Zuschauern am sechsten Spieltag der dritten Handballbundesliga in der Wolfschlugener Sporthalle bot. Ab der ersten Sekunde war jedes Tor hart umkämpft und keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen. Zwar gelang es Wolfschlugen bis zur 7. Spielminute mit 4:1 in Führung zu gehen, doch war dieser Vorsprung kaum eineinhalb Minuten später beim Stand von 4:4 bereits wieder egalisiert. Durch zwei schöne Tore von Außenspielerin Damaris Rheindt gelang es den Schwabmünchnerinnen im Anschluss mehrfach mit einem Tor in Führung zu gehen, wodurch sich das Trainerteam der Heimmannschaft gezwungen sah in der vierzehnten Spielminute erstmals zur Time-Out-Karte zu greifen. Dies brachte jedoch keine nennenswerte Veränderung im schnell hin- und herwogenden Spielgeschehen und eine an diesem Tag glänzend aufgelegte Celine Würdinger kam wiederholt zu schönen Abschlüssen. Es entwickelte sich ein hartes, aber faires Spiel, bei dem sich Schwabmünchen nicht als Aufsteiger, sondern als ebenbürtiger Gegner präsentieren konnte. Selbst zwei Zeitstrafen brachten die gelb-blauen Gäste nicht aus dem Konzept und so wuchs die Hoffnung, vielleicht an diesem Tag endlich mit zwei Punkten im Gepäck nach Hause zu fahren und endlich die 0-Punkte-Misere beenden zu können. Bis zur Halbzeit stellte neben Linkshänderin Celine Würdinger auch Rückraumspielerin Alina Birnkammer ihre Klasse unter Beweis und konnte drei Treffer in Folge erzielen, die ihrem Team zweimal den Ausgleich und beim Stand von 15:14 (28. Minute) sogar den Führungstreffer verschafften. Kurz vor Pausenpfiff trafen die Wolfschlugenerinnen allerdings noch einmal zum 16:15-Führungstreffer und konnten so mit minimalem Vorsprung in die Halbzeit gehen.
Nach Wiederanpfiff folgte Schwabmünchens einzige kurze Schwächephase im Spiel, in der sich Wolfschlugen mit drei schnellen Toren innerhalb kürzester Zeit auf 19:15 (33.) absetzen konnte. Obwohl die Gelb-Blauen tapfer kämpften konnte der TSV Wolfschlugen über 21:17 (37.) und 24:20 (40.) den Vier-Tore Vorsprung weiterhin aufrechterhalten. Auch eine kurzfristige Umstellung der Abwehrformation von 6:0 auf 3:2:1 durch Trainergespann Stadlmair/Volmering brachte nicht den gewünschten Erfolg und so kehrte man schnell wieder zur ursprünglichen, defensiveren Verteidigung zurück. Nachdem die bis dato extrem torgefährliche Celine Würdinger in der 45. Spielminute verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste und ihre Mannschaft damit in der engen Schlussphase leider nur noch von der Bank aus unterstützen konnte, entpuppte sich nun Kim Bartosch als Fels in der Brandung. Nervenstark verwandelte sie insgesamt fünf Siebenmeter-Strafwürfe in der zweiten Spielhälfte und hielt ihr Team somit im Spiel. Einige schön herausgespielte Chancen fanden den Weg leider nicht ins gegnerische Tor und so gelang es den Singoldstädterinnen nicht das Spiel vor der letzten Spielminute zu ihren Gunsten zu drehen. Schließlich war es erneut Kim Bartosch, die 90 Sekunden vor Abpfiff vom Siebenmeter-Strich den Ausgleichstreffer zum 32:32 versenkte. Schwabmünchen verteidigte den Ausgleich beinahe eine volle Minute in mehreren Aktionen mit geschlossener Mannschaftsleistung. Zehn Sekunden vor Ende fand ein Verzweiflungswurf dennoch den Weg ins Schwabmünchner Tor und Trainer Volmering zog blitzschnell die Auszeitkarte. „Wir haben es schon einmal geschafft!“, beschwor er sein Team und bezog sich dabei auf das Herzschlagfinale in eigener Halle gegen den HC Schmiden/Oeffingen. Doch an diesem Tag war seinem jungen Team in den verbleibenden zehn Sekunden leider kein Erfolg mehr vergönnt und so scheiterte der letzte Wurf zwei Sekunden vor der Sirene erneut an Wolfschlugens Torhüterin Meike Schmied. So sahen sich die frustrierten Schwabmünchnerinnen an diesem Tag erneut mit einer unverdienten Niederlage statt einer gerechten Punkteteilung konfrontiert.
Am kommenden Wochenende geht es zu ungewohnter Uhrzeit am Sonntag um 14:00 Uhr in der Hans-Nebauer Sporthalle gegen die HSG Stuttgart-Metzingen 2. Im Anschluss folgt das Derby der Bezirksoberliga-Männer gegen den TSV Göggingen. Spannung ist an diesem Handballnachmittag also garantiert, beide Mannschaften freuen sich über rege Unterstützung.
Es spielten:
Bloch, Globisch, Reuther (alle Tor); Würdinger Ce. (11), Bartosch (7/4), Rheindt (4), Birnkammer (3), Merkle (3), Haslauer (1), Girstenbrei (1), Scheraus (1), Würdinger Co. (1), Franz, Michael, Rabus, Schanda.
Foto: Oliver Schmid