Die erste Herrenmannschaft musste sich am Samstagabend beim FC Bayern München zum dritten Mal in Folge geschlagen geben und reiste ohne Punkte durch das Schneetreiben nach Hause. Schwabmünchen rutscht somit tief in den Tabellenkeller der Landesliga Süd.
Es war wieder einmal ein gebrauchter Abend für die Mannen von Trainer Christian Boppel. Die Niederlage hatte wieder das gleiche Muster wie die vergangenen Spiele – nur bauten die Gelb-Blauen ihre berüchtigte Viertelstunde, die jedes Mal einem Totalausfall gleicht, diesmal wesentlich später in die Partie ein.
Das Team von Kapitän Manuel Reinsch musste die Ausfälle von Gerlich und Bürgle verkraften. Dazu kam, dass Andreas Müller nur äußerst bedingt einsatzfähig war. Die nächste Hiobsbotschaft gab es mit der Verletzung von Felix Hänsel beim Aufwärmen, sodass insgesamt vier Rückraumspieler nicht einsatzfähig waren. Die Schwabmünchner zeigten aber zu Spielbeginn genau die richtige Reaktion, rückten als Team enger zusammen und fanden von Anfang an gut in die Partie. Die Bereitschaft stimmte, das Team arbeitete zusammen und steckte auch einen 6:3-Rückstand in der achten Spielminute weg. Nach 15 Spielminuten wurde der Ausgleich erzielt und Reichenberger, Scholz & Co blieben dran. Sie drehten die Partie und gingen mit einer 13:16-Führung in die Halbzeit.
Mit Anpfiff der zweiten Halbzeit blieben die Schwabmünchner weiter in der Partie und als Noah Kell in der 39. Spielminute die 18:22-Führung für seine Farben erzielte, flammte nicht nur bei den mitgereisten Fans die Hoffnung auf einen Sieg auf. Doch dann folgte ein kompletter Bruch im Spiel der Gelb-Blauen und über die folgenden elf Spielminuten müsste man eigentlich den Mantel des Schweigens legen. Ein Angriff, der bis dahin funktionierte, verlor völlig die Linie und spielte planlosen Handball. Zeitgleich offenbarte auch die schwabmünchner Abwehr eklatante Schwächen. Der FC Bayern ließ sich nicht lange bitten und nahm die völlig verunsicherten Schwabmünchner nach Strich und Faden auseinander: Der Gastgeber legte einen 10:1-Lauf hin und in der 50. Spielminute sah man in den Gesichtern der Gelb-Blauen, dass an diesem Abend nichts mehr zu holen sein würde. Der Gastgeber spielte die Schlussminuten bis zum 33:29-Sieg souverän herunter.
Enttäuscht war Trainer Christian Boppel nach Schlusspfiff: „Es ist einfach nur ärgerlich und ich bin heute auch richtig sauer. Das Spiel dürfen wir niemals verlieren, auch, wenn wir viele Ausfälle hatten – das kann ich heute nicht als Entschuldigung gelten lassen. Trotz aller Widrigkeiten hatten wir den Gegner im Griff, gefühlt lagen sie am Boden und wir laden die Bayern ein, zurück ins Spiel zu kommen. Wir müssen in den nächsten Wochen hart arbeiten, um aus 45 guten Minuten endlich wieder 60 Spielminuten zu machen, dann werden wir auch wieder punkten!“
Positiv auf Schwabmünchner Seite bleibt die Entwicklung von Youngster Daniel Labermeier, der sein bisher bestes Spiel in der ersten Mannschaft machte, durch seine Leistungen mittlerweile richtig Druck auf die etablierten Spieler ausübt und sich für weitere Einsatzzeiten empfiehlt.
Für Schwabmünchen spielten:
Felix Dorsch, Felix Zull (beide Tor), Jonas Beran, Lukas Mayer (1), Manuel Reinsch (2), Andreas Müller, Tobias Müller, Daniel Labermeier (9), Alexander Kreutz, Felix Hänsel, Sebastian Schüller (1), Noah Kell (2), Leo Reichenberger (5), Leo Scholz (9/5).