Es hätte ein großer Nachmittag für den Schwabmünchner Frauenhandball werden können, am Ende war allerdings wieder einmal die Haunstetter Albert-Loderer-Halle Endstation für die Landesliga-Träume der Gelb-Blauen. Ein fast schon unglaublicher Angriffsblackout in zwischen der 15. Und 30. Minute war entscheidend für den am Ende nie mehr wirklich gefährdeten 25:20 Erfolg ders TSV Haunstetten III, der damit den Titel fast schon sicher in der Tasche hat.
Ein hervorragend gefüllte Halle mit weit über 100 Schwabmünchner Anhängern bildete den erwartet stimmungsvolle Rahmen für dieses „Finale“ der Bezirksoberligasaison 2017/18. Die verständliche Nervosität war vor allem den Schwabmünchnerinnen vor Spielbeginn mehr als deutlich anzumerken, dennoch erwischten die Hübenthal-Schützlinge einen guten Start. Aus einer 3:1 Führung (6.) wurde zwar ein 4:5 Rückstand, den Jaqueline Müller in der 12. Minute allerdings egalisierte. Vieles deutete zu diesem Zeitpunkt auf eine spannende Auseinandersetzung auf Augenhöhe hin, obwohl die Gastgeberinnen individuell erkennbar stärker besetzt waren.
Eine kleine Abwehrumstellung der Gastgeberinnen, die jetzt auf einen geschlossenen 6:0 Verbund setzten, brachte dann allerdings die Gelb-Blauen massiv in Verlegenheit. Trotz einer Auszeit waren die Schwabmünchnerinnen nicht in der Lage den taktisch richtigen Weg zu finden, verzettelten sich zusehends in drucklosen Einzelaktionen und verloren letztlich total die Linie. Die Folge waren 18 (!) Minuten ohne Torerfolg, in denen sich die im Positionsangriff auch nicht unbedingt überzeugenden Gastgeberinnen für einige Ballverluste bedankten und mit blitzschnellen Gegenzügen das Ergebnis auf 11:5 schraubten. Erst kurz vor der Pause trafen die Schwabmünchnerinnen wenigstens vom Siebenmeter-Strich zum Pausenstand von 11:6.
Nach einer recht deutlich ausgefallenen Kabinenansprache präsentierten sich die Gelb-Blauen dann nach Wiederanpfiff deutlich erholt. Das Ballglück war allerdings so gar nicht auf Schwabmünchner Seite, die wiederholt ihre guten Chancen an Pfosten oder Latte setzten und auf der Gegenseite insgesamt sechs Treffer nach gehaltenen Bällen schlucken mussten, die den Augsburgerinnen direkt in die Hände fielen. So schienen beim 17:8 (39.) die Felle für die Hübenthal-Schützlinge massiv davon zu schwimmen.
Angetrieben von einer sehr starken Öykü Keskin kamen die Schwabmünchnerinnen allerdings noch einmal zurück. Die Abwehr stabilisierte sich noch einmal spürbar und im jetzt deutlich druckvolleren Angriff wurde auch die Chancenverwertung endlich besser. Beim 15:19 (50.) aus Sicht der Gelb-Blauen tauchte mit der großartigen Unterstützung der eigenen Fans sogar noch einmal ein Hoffnungsschimmer am Horizont auf. Mehr war dann aber nicht mehr drin und die über weite Strecken einfach souveräner auftretenden Haunstetterinnen ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.
„Es war unter dem Strich natürlich ein absolut verdienter Erfolg für Haunstetten. Eine solche Schwächephase in der ersten Halbzeit darf man sich in keinem Spiel erlauben und deswegen verbieten sich auch alle „Wenns und Abers“ über Pfostenschüsse oder unglückliche Abpraller. Trotzdem Kompliment an mein Team, das sich nie aufgegeben hat und den tollen Fans in der zweiten Hälfte noch gute Handball-Unterhaltung geboten hat.“, erkannte Holger Hübenthal den Erfolg und die wahrscheinliche Meisterschaft der Gastgeberinnen neidlos an.
TSV Schwabmünchen: Holland, Aßner; Hinkofer (4/2), Schaumann, Schuller (1), Bischof (2), Keskin (7/2), Schmid, Frommelt (1), Fischer, Müller (3/2), Rheindt (2), Maywald;