F1: Spitzenreiter!

Die Regionalligahandballerinnen schlagen den zuvor punktgleichen ESV Regensburg II und übernehmen nach dem deutlichen 27:19-Sieg die Tabellenführung.

Von Beginn an waren die Motivation und der Kampfgeist der Heimmannschaft deutlich zu spüren: Defensiv standen die Schwabmünchnerinnen ab der ersten Minute kompakt und ließen die Regensburgerinnen kaum in Tornähe kommen. Das junge Team von Coach Stadlmair agierte als klar erkennbare Einheit, anders als am vorigen Wochenende hatte jede einzelne Spielerin den Blick nicht nur für die eigene Gegenspielerin, sondern antizipierte auch, wo es auszuhelfen galt, und brachte so immer wieder den Regensburger Angriff ins Straucheln. Auch Torhüterin Carolin Globisch fand sofort ins Spiel und stellte erstmal mit einer eindrucksvollen Doppelparade klar, dass mit ihr an diesem Tag nicht zu spaßen sein würde. Mit der sicher stehenden Abwehr im Rücken konnte man druckvoll nach vorne spielen und so war es offensiv vor allem Lea Lammich, die in den ersten 15 Minuten klar die Verantwortung übernahm. Vorne setzte sie nicht nur selbst schöne Akzente, sondern brachte auch mit viel Ruhe und Spielübersicht wiederholt Mannschaftsküken Sina Gossner in gute Abschlusssituationen, die diese sicher verwandelte. So sah sich Regensburg beim Stand von 9:5 (18. Spielminute) gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen. Die Gäste stellten nun auf eine siebte Feldspielerin um und spielten fortan mit zwei Kreisläuferinnen, was die Gelb-Blauen zwang auf eine defensivere 6:0 Abwehrformation umzustellen. Dieses taktische Mittel tat dem Schwabmünchner Spiel an diesem Tag jedoch keinen Abbruch und der 4-Tore-Vorsprung konnte bis zum Halbzeitstand von 15:11 aufrechterhalten werden.

Positiv gestimmt und fest entschlossen das Spiel nicht mehr aus der Hand zu geben, wussten die Damen was zu tun war und legten in der zweiten Hälfte nochmal eine ordentliche Schippe drauf. Mit treuer Fanunterstützung und der an diesem Tag gut aufgelegten Abwehrchefin Sarah Rabus im Rücken gaben die Schwabmünchnerinnen zu keinem Zeitpunkt mehr das Ruder aus der Hand und zogen zeitweise bis auf 10 Tore (26:16, 55. Minute) davon. Schlussendlich erzielten die Regensburgerinnen nur 13 Tore aus dem freien Spiel heraus, die restlichen Tore versenkte Regensburgs beste Werferin Leni Goldbach per 7m-Strafwurf im Schwabmünchner Tor. So endete die Partie verdient mit einem 27:19-Sieg für Schwabmünchen.

Groß war der Jubel nach Abpfiff, denn dass das Spiel so deutlich ausgehen würde, hatten weder Mannschaft noch Coaches vorher gedacht. Aus diesem Grund darf (oder muss) man, ohne dabei die sportliche Leistung aller Spielerinnen außer Acht zu lassen, auch noch an anderer Stelle ein Lob aussprechen: Abgesehen von der geballten Teamleistung ist es vor allem auch Trainer Mario Stadlmair zu verdanken, dass die Mannschaft nun in der Tabelle ganz oben steht. Seit dem Vorbereitungsauftakt Ende Juni arbeitete der 32-jährige unermüdlich daran, aus seinem völlig neu zusammengewürfelten Haufen gelber „Enten“ (diesen Spitznamen hatte die Mannschaft in der vorigen Drittliga-Saison erhalten), eine gut funktionierende Einheit zu formen. Da keine einzige Rückraumspielerin aus der Vorsaison mehr zur Verfügung stand, ist es durchaus eine beeindruckende Leistung, das Team so weit zu bringen, dass es nun an der Spitze der Regionalliga steht. In unter 6 Monaten erarbeitete er mit dem Team ein verändertes Angriffskonzept und schaffte es, sowohl neue als auch junge Spielerinnen ins bestehende Abwehrkonzept zu integrieren. Die Saison ist jedoch noch jung, und es bleibt spannend, wo es für die Singoldstädterinnen noch hingeht. Als nächstes trifft das Team auswärts auf den MTV Stadeln.

 

Es spielten:

Globisch (1), Bloch (beide Tor); Gossner (5), Rheindt (5/4), Mehr (4), Kramer (3), Lammich (3), Girstenbrei (2), Scheraus (2), Bartosch (1/1), Michael (1), Becirhodzic, Franz, Haslauer, Rabus, Schanda.