Einen trotz der schwierigen Rahmenbedingungen stimmungsvollen, emotionalen und extrem spannenden Saisonauftakt erlebten die zugelassenen 72 Zuschauer in der „ausverkauften“ Hans-Nebauer-Sporthalle beim der 21:22 Niederlage der Landesligafrauen gegen den TSV Herrsching. Eine Punkteteilung wäre nach kämpferischen 60 Minuten verdient gewesen, letztlich müssen die Gelb-Blauen das ausgebliebene Happy-End allerdings doch selbst verantworten.
Während das in diesen Monaten ausschließlich auf der hohen Tribüne anwesende Publikum doch einige Zeit brauchte, um auf Betriebstemperatur zu kommen, ging es auf dem Spiel von Anfang an richtig zur Sache. Mit hoher Intensität dominierten auf beiden Seiten über weite Strecken die Abwehrreihen, wobei die in dieser Saison deutlich offensiver ausgerichtete Defensive der Schwabmünchnerinnen über die komplette Spielzeit überzeugen konnte. Der eigentlich wurfstarke Rückraum der Gäste konnte weitestgehend neutralisiert werden, lediglich auf den Außenbahnen taten sich systembedingt einige Lücken auf.
Nach dem 5:5 (11.) taten sich die Gelb-Blauen allerdings zusehends schwerer, das defensiv ausgerichtete Herrschinger Bollwerk zu überwinden und so enteilten die Gäste auf 6:10 (24.). Die verunsichert wirkenden Schützlinge von Lars Lammich und Claudia Weiher zogen sich allerdings mit viel Kampf und Leidenschaft selbst wieder aus dem Sumpf und glichen die Partie nach einer umjubelten Dreierserie der 16-jährigen Anja Müller beim 11:11 aus, bevor es dann bei 11:12 in die Halbzeitpause ging.
Nach dem Seitenwechsel bot sich dem jetzt sehr gut mitgehenden Publikum ein ähnliches Bild. Kämpferisch top, im Zweikampf öfters auch über den Grenzen des Erlaubten lieferten sich beide Teams einen erbitterten Fight, der allerdings spielerisch noch gut Luft nach oben ließ. Nach dem 14:14 (40.) setzten sich die Gäste etwas ab und beim 18:22 gut vier Minuten vor der Schlusssirene schienen die Würfel gefallen.
Die Schlussminuten boten dann allerdings noch einmal alles, was den Handballsport ausmacht. Nur knapp zwei Minuten brauchten wie entfesselt fightenden Schwabmüncherinnen, um auf 21:22 zu verkürzen. Ein Time-Out von Lars Lammich und eine Atmosphäre, die einer dreifachen Zuschaueranzahl gerecht wurde, läuteten den letzten Schwabmünchner Angriff ein. In einem Déja vu der Vorsaison erspielten sich die Gelb-Blauen wieder eine klare Einwurfchance auf der linken Angriffsseite und wie vor fast genau einem Jahr blieb die Herrschinger Torhüterin Siegerin in einem 1:1 Duell.
Die nach der Schlusssirene tiefe Enttäuschung der Schwabmünchnerinnen war mehr als nachvollziehbar, dennoch bleiben durchaus positive Erkenntnisse. Das Team ist topfit, hochmotiviert und wirkt in der neu formierten Abwehr bereits recht gefestigt. An ein paar Stellschrauben in der Offensive werden die Trainer sicher in den nächsten Einheiten drehen, um sich für den großen Einsatz dann auch mit Punkten zu belohnen.
TSV Schwabmünchen: Holland, Reuther, Geiger; Müller (4/2), Hinkofer (3), Marb (1/1), Fi. Schmid (1), Scholz, Birnkammer, Keskin (7/2), Fr. Schmid (2), Ratzek (1/1), Wagner, Rheindt (2);