Nachdem unsere C-Jugend-Mädels eine Woche zuvor leider nur einen Punkt aus Heroldsberg mitnehmen konnten, obwohl sicherlich mehr drin gewesen wäre, schienen die Vorzeichen für das anstehende Heimspiel gegen den TV Eibach ebenfalls nicht so positiv zu sein. Schließlich hatte der bisher ungeschlagene Tabellenzweite selbst dem Tabellen-Primus Haunstetten ein Unentschieden abgeknüpft und die körperliche Stärke der Nürnbergerinnen hatte sich bereits bis Schwabmünchen rumgesprochen. So hielt sich die Überraschung auch in Grenzen, als eine weibliche C-Jugend auflief, die vom rein körperlichen auch einer B- oder gar A-Jugend in nichts nachstand.
Wie auch in den Spielen zuvor schärfte das Trainerteam Seli, Öykü, Alex und Lars ihren Mädels aber eindringlich ein, an die eigene Stärken zu glauben und sich nicht von der körperlichen Überlegenheit des Gegners sowie dessen Tabellenstandes einschüchtern zu lassen. Ein Appell, der an diesem Tag besondere Wirkung zeigen sollte!
Von der ersten Minute gingen die Menkingerinnen hoch konzentriert zu Werke und setzten die Rückraumspielerinnen der Eibacher mit einer sehr offensiven und agressiven 1:5 Abwehr unter Druck. Die daraus resultierenden Ballgewinne wurden konsequent in Tore umgemünzt und so führten unsere Mädels bereits in der zehnten Minute mit 8:3, als der sichtlich überrumpelte Gegner seine erste Auszeit nahm. Zwar fingen sich die Gäste im Anschluss etwas, aber die Schwabmünchnerinnen blieben ihrer Linie treu und so konnte der 5-Tore-Vorsprung bis zur Halbzeit gehalten werden.
Auf der Tribüne stellte sich das mittlerweile begeisternd mitgehende Publikum nun die Frage, ob die Mädels dem kräftezehrenden Spiel der ersten 25 Minuten Tribut zollen und einen Einbruch erleiden würden. Doch weit gefehlt! Die zweite Halbzeit begann wie die erste aufgehört hatte. Hinten stellte die an diesem Tag sensationell agierende Abwehr den Gegner vor schier unlösbare Aufgaben. Ging doch mal ein Zweikampf verloren, so half man sich gegenseitig aus und wenn auch das noch nicht reichte, entschärfte die an diesem Tag toll aufgelegte Melli zahlreiche Würfe. Vorne fand man trotz körperlicher Unterlegenheit immer wieder gute Lösungen gegen die defensiv agierende 3:2:1 Abwehr und konnte so den Vorsprung nach der Halbzeit sogar auf acht Tore ausbauen. Beim 20:12 knapp zehn Minuten vor Schluss war auch dem letzten Pessimisten klar, dass sich unsere Mädels diesen Sensationssieg nicht mehr nehmen lassen würden. Angefeuert von einer für ein Mädchenspiel äußerst ansehnlichen und überragend mitgehenden Kulisse, brachte man den Vorsprung trotz jetzt sichtlich nachlassender Kräfte bis zum Endstand von 22:15 über die Zeit, bevor sich unsere Mädchen in die Arme fielen und sich von der Tribüne – zu recht – feiern ließen!
Nach diesem sicherlich unvergesslichen Nachmittag bleibt die Erkenntnis, dass man mit Selbstvertrauen, einem sensationellen Teamgeist und unbändigem Siegeswillen auch den Kampf David gegen Goliath gewinnen kann.
Erwähnenswert ist auch die sehr gute Leistung des Schiedsrichter-Gespanns Karina Samtleben und Svenja Smotzek, welches die hochklassige Mädchen-Handballpartie souverän und unprätentiös leitete und sich weder von der stimmungsvollen Atmosphäre noch von kleineren, aber eher scherzhaften Scharmützeln zwischen den Trainerbänken aus dem Konzept bringen ließ!
Es spielten: Leonie Spatschek (3/1), Michelle Mühlbauer (1), Julia Fejzaj (2), Rania Antunes, Patrizia Haslauer, Julika Birnkammer (4), Lea Lammich (4), Anna Knoll (2), Merle Fasel (6/2), Melanie Geiger (TW), Isabell Matthesius und Emma Wildegger