Mit einem 32:19 Erfolg im Testspiel beim Bezirksoberligisten TSV Landsberg haben sich die Spielerinnen der ersten Frauenmannschaft in die dieses Jahr recht ausgiebige dreiwöchige Sommerpause verabschiedet.
„Eigentlich sind mir solche Pausen absolut fremd, aber die aktuelle Urlaubs- und Verletztenlage im Kader sowie der extrem späte Saisonbeginn Mitte Oktober machen einen kleinen Handballurlaub ebenso nötig wie möglich.“, so Coach Holger Hübenthal in einem kleinen Interview am Wochenende. Eine volle Halle war im Gegensatz zur letzten Saison für den ehrgeizigen Trainer in den ersten beiden Monaten der Vorbereitung leider eher eine Seltenheit. Zunächst war klar, dass mit Cino Ratzek (Schwangerschaft), Sarah Nagel (Rückenprobleme) und Selina Schuller (chirurgischer Eingriff) drei Akteure aus dem Kader fehlen würden, dazu kam dann Anfang Juli der Achillessehnenriss von Agnes Fischer, der zwar erfolgreich operiert wurde, für die 27-jährige aber eine mehrmonatige Pause mit sich bringt. Bereits einen Haken hinter die Spielzeit musste jetzt Sarah Nagel setzen, deren Rückenprobleme aktuell überhaupt keinen Gedanken an ein auch nur mittelfristiges Comeback zulassen.
Berufliche und schulische Verpflichtungen dünnten den Kader zusätzlich aus und dennoch zeigte sich Holger Hübenthal durchaus angetan von seinem Team. „Natürlich liefen diese Wochen nicht ganz nach Plan, aber gemeinsam mit dem freiwilligen und sehr gut angenommenen siebenwöchigen Angebot eines Techniktrainings zwischen Saisonende und Beginn der neuen Vorbereitung haben wir dennoch einen Schritt nach vorne machen können.“ Zu sehen war dies durchaus auch schon in den bisher ausgetragenen drei Vorbereitungsspielen. Einem 27:23 über den Landesligisten SC Kissing folgte ein unerwartet klarer 34:23 Erfolg gegen die ambitionierte Bayernliga A-Jugend des TSV Haunstetten sowie zum Abschluss der bereits erwähnte Erfolg in Landsberg. Dieser wurde im Übrigen nur mit sechs Feldspielerinnen des BOL-Kaders errungen. Mit Mona Schlicker aus der Zweiten sowie Özgü Keskin und Fiona Schmid aus der A-Jugend fügten sich drei Debütantinnen sehr gut ins Team ein.
„Wir haben neben dem gewohnt intensiven Balltraining den Fokus speziell auf das Tempospiel gelegt, und trotz der etwas schwierigen Trainingslage waren in den Spielen bereits gute Ansätze zu erkennen. Mit unserem Neuzugang Anne Marb vom VSC Donauwörth haben wir eine ebenso schnelle wie abwehrstarke Spielerin bekommen, die genau zu dieser Spielidee passt.“, merkt Co-Trainerin Gesine Kenzler an und bestätigt damit den Eindruck, den man bei den Testspielen gewinnen konnte.
Sehr viel Zeit für spezifische Arbeit haben im Juni und Juli die Torhüterinnen bekommen. „Unsere Torwart-Trainerin Claudia Pribil ist natürlich ein absoluter Glücksfall für die Torhüterinnen, das Team und natürlich auch mich als verantwortlicher Coach. Bereits die letzte Saison hat gezeigt, wieviel das konstante und intensive Spezialtraining wert ist und so räumen wir dem Torwart-Team alle Zeit ein, die sie benötigen. Da wird auch schon mal auf das leere Tor trainiert oder wir können einen Keeper der Männer motivieren, bei uns noch eine Zusatzeinheit einzulegen.“, weiß Holger Hübenthal um die große Bedeutung dieses Teilbereichs des Trainingsbetriebs.
Ab Anfang September beginnt dann die sechswöchige heiße Phase der Vorbereitung mit mindestens vier weiteren Testspielen und dem vollen Fokus auf eine Spielzeit, in der die Gelb-Blauen im Titelkampf ein ganz gewichtiges Wort mitsprechen wollen.