Der Bann ist gebrochen – die Schwabmünchner Frauen können doch Spitzenspiele gewinnen und das wie! Vor der tollen Kulisse von 250 Handballfans ließen die Gelb-Blauen im Bezirksoberligaschlager dem TSV Aichach keine Chance und konnten am Ende mit ihrem Anhang einen tollen 37:23 Erfolg feiern.
Mit dem Einlauf der Frauenmannschaften waren die nach dem spannenden Männerspiel zum größten Teil in der Halle gebliebenen Zuschauer ganz schnell wieder auf Betriebstemperatur, denn im mit Spannung erwarteten Bezirksoberligaschlager trafen die beiden noch verlustpunktfreien Teams an der Tabellenspitze aufeinander. In den ersten Saisonspielen hatte der Landesligaabsteiger aus Aichach vielleicht den etwas besseren Eindruck hinterlassen, doch mit der Kulisse im Rücken und dem aktuell fraglos beeindruckenden Heimvorteil gingen die Gelb-Blauen auf Augenhöhe ins Rennen.
Im wohl stärksten Auftritt seit Amtsantritt von Trainer Holger Hübenthal zu Beginn der letzten Saison ließen die bis in die Haarspitzen motivierten Schwabmünchnerinnen dann von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer an diesem Abend den Ton auf dem Parkett der Hans-Nebauer-Halle angeben wird. Gute Abwehrarbeit und schnelle Gegenzüge aus Ballgewinnen sorgte für ein frühes 3:0, das mit einem torgefährlichen Rückraumgespann um Öykü Keskin und Katharina Maywald bis auf 10:4 (12.) ausgebaut wurde. Selbst die einzige kurze Schwächephase, in der die Gäste bis auf 11:9 herankamen steckten die Gastgeberinnen weg und zogen nach einem Time-Out bis zur Pause wieder auf 17:12 davon. Starke Szenen hatte dabei Kreisläuferin Lisa Hinkofer die ihren Kurzeinsatz im rechten Rückraum mit zwei in diese Phase extrem wichtigen Treffern krönte. Einen tollen Einstand gab in dieser Phase auch die jetzt dreifache Mutter und immer noch absolute Vollblut-Handballerin Julia „Cino“ Ratzek, die der kurzfristig wackelnden Defensive schnell wieder Stabilität verlieh.
Nach dem Seitenwechsel ging die Partie vor dem begeistert mitgehenden Publikum dann tatsächlich nur noch in eine Richtung. Gestützt auf eine stark haltende Torhüterin Anne Aßner war spätestens beim 24:14 (40.) die Entscheidung gefallen. Getragen von der tollen Atmosphäre bauten die Gelb-Blauen den Vorsprung weiter aus und zeigten sich wie die toll aufgelegte Franziska Schmid an diesem Abend alle sehr abschlusssicher. Und als kleines Sahnehäubchen auf einen tollen Handballabend gelangen auch den beiden A-Jugendlichen Özgü Keskin und Fiona Schmid ihre gefeierten ersten Treffer im Trikot der ersten Frauenmannschaft. Das 37:23 bringt nicht nur die alleinige Tabellenführung sondern auch ein gutes Polster mit Blick auf den am Saisonende möglicherweise entscheidenden direkten Vergleich.
Ein besonders schöner Moment war im Anschluss an das Spiel die gemeinsame Feier mit den Fans und dem mit viel Applaus empfangenen Ex-Trainer David Dürndorfer. Er war extra für dieses Handballevent aus Nürnberg angereist und gab beim Feiern noch einmal deutlich den Ton an.
TSV Schwabmünchen: Aßner, Holland; L. Hinkofer (6/2), Marb (1), Fi. Schmid (1), Bischof, Öy. Keskin (8/1), Fr. Schmid (7), Frommelt (3), Müller (2), Ratzek, Öz. Keskin (1/1), Rheindt (4), Maywald (4);