M1: Niederlage in echtem Schlagerspiel

Das erwartete schwäbische Handball-Highlight wurde der Bezirksoberliga-Schlager zwischen dem TV Gundelfingen und dem TSV Schwabmünchen am frühen Sonntagabend in der Gundelfinger Kreissporthalle. 500 Zuschauer sahen einen großen Fight, bei dem die Gastgeber am Ende nicht unverdient aber doch etwas zu hoch mit 24:18 die Oberhand behielten.

 

Im fast vollbesetzten Mannschafts- und Fanbus sowie in vielen Privatfahrten hatten sich auch rund 100 Fans der Gelb-Blauen auf den Weg an die Donau gemacht und hielten zahlenmäßig zwar klar unterlegen stimmungsmäßig trotzdem voll mit. Trotz der am Ende ersten Saisonniederlage wurden der Schwabmünchner Anhang über die gesamte Spielzeit von ihrer Mannschaft keineswegs enttäuscht. Mit gewohnt großem Kampfgeist und viel Leidenschaft gingen die Mannen von Malte Knoke und Florian Pfänder die große Aufgabe in Gundelfingen an und lieferten den favorisierten Gastgebern in der ersten Viertelstunde bis zum 6:6 einen Fight auf Augenhöhe.

Die sehr intensive Auseinandersetzung hinterließ nicht ganz unerwartet zuerst bei den nach wie vor mit Verletzungsproblemen kämpfenden Schwabmünchnern ihre Spuren, die ihr hohes Startniveau nicht durchhalten konnten. Beim 13:8 war der TVG kurz vor der Halbzeit erstmals deutlicher enteilt, aber ein Doppelschlag von Peter Bürgle und Manuel Reinsch in der letzten Minute vor dem Seitenwechsel hielt die gelb-blauen Hoffnungen am Leben.

Die zweite Halbzeit wurde dann fast ein Spiegelbild der ersten 30 Minuten. Die von der großartigen Stimmung gepushten Kontrahenten lieferten sich zunächst wieder ein Kopf-an-Kopf Rennen. Die zwischenzeitliche Zeitstrafenflut darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Partie trotz aller Intensität nie unfair war und beide Teams sich mit dem unter Handballern bekannten und spürbaren Respekt begegneten.

Als Peter Bürgle in der 44. Minute zum 17:19 aus Sicht der Schwabmünchner Sicht einnetzte, deutete vieles auf eine dramatische Schlussviertelstunde hin und das Stimmungsbarometer in der Kreissporthalle näherte sich dem Siedepunkt. Das 21:17 des TVG konterte der nach langer Verletzungspause schon wieder torgefährliche Leo Reichenberger noch zum 21:18 (48.), was dann aber tatsächlich der letzte Grund für gelb-blauen Jubel gewesen sein sollte.

Keeper Frank Hübenthal hatte zwar jetzt seine stärkste Phase, aber seine Paraden blieben letztlich ohne Wirkung, da der Gundelfinger Top-Torwart Dominik Brucker sein Gehäuse jetzt komplett vernagelte. Ob im Gegenstoß oder vom Siebenmeterstrich, den jetzt spürbar angeschlagenen Menkingern gelang im Abschluss nichts mehr und so reichten den Gastgebern auch nur dünne drei Tore in den letzten 13 Minuten, um einen letztlich ergebnistechnisch doch deutlichen 24:18 Erfolg unter Dach und Fach zu bringen.

„Wir haben denke ich alles rausgehauen und eigentlich auch ein gutes Spiel gemacht, aber die letzten zehn bis zwölf Minuten muss ich erst einmal sacken lassen. Der TVG-Sieg geht in Ordnung, aber die Höhe ärgert mich doch sehr.“, diktierte ein spürbar aufgewühlter Coach Malte Knoke im Foyer der Kreissporthalle in die Blöcke der Journalisten.

Eine klare Meinung äußerten übrigens einvernehmlich beide Teams nach dem Spiel in Bezug auf die Schiedsrichteransetzung. Das mit hoher Wahrscheinlichkeit absolute Top-Spiel dieser Saison in Handball-Schwaben hätte einfach auch die Einteilung eines erfahrenen Top-Gespanns verdient gehabt.

TSV Schwabmünchen: F. Hübenthal, Wenninger; Merbold (2), Gleich, Reinsch (5/4), Lindner, Bürgle (4), Schüller, Hupfer, Strehle, Scholz (2), Reichenberger (5);