Die Luft ist raus? Aber nicht bei den Schwabmünchner Handballern! Trotz der Rückschläge der letzten Wochen boten die beiden Bezirksoberliga-Männer im Duell mit dem Kissinger SC ihrem Publikum am Samstagabend in der gut besuchten Hans-Nebauer-Sporthalle beste Unterhaltung. Nach einem unfassbaren Schlussspurt bezwangen die Gelb-Blauen den KSC mit 24:23 und verwandelten die Halle in ein Tollhaus.
Auch wenn beide Teams mit dem Titelkampf nichts mehr zu tun haben, die Männerteams aus Schwabmünchner und Kissing liefern sich seit Jahren oft mitreißende Auseinandersetzungen und auch das Match vom Samstag ließ keine Wünsche offen. Mit viel Tempo, Leidenschaft und knackigen Zweikämpfen entwickelte sich zunächst ein Spiel im Zeichen zweier starker Torhüter. Der wieder genesene Frank Hübenthal zwischen den Pfosten der Gelb-Blauen und Stephan Leuprecht im Gehäuse des KSC parierten in der Startviertelstunde Bälle in Serie und so stand hier trotz zahlreicher Einwurfchancen erst ein 5:5 auf der Anzeigetafel.
Dann allerdings neigte sich die Waage zusehends in Richtung der Gäste, die den Ausfall gleich mehrerer Rückraumspieler sehr gut wegsteckten und jetzt auch kaltblütiger einnetzten. Nach einer schon fast unglaublichen Serie von vergebenen klarsten Chancen ging es für die Schwabmünchner mit einem 7:13 Rückstand und doch etwas hängenden Köpfen in die Kabinen.
Nach Wiederanpfiff entwickelte sich dann eine mitreißende Partie, in der die Gelb-Blauen angetrieben vom Rückraumduo Timo Strehle/Felix Hänsel und den großartig mitgehenden Fans beim 14:15 wieder aufschlossen. Anstatt die Partie dann aber vollends zu drehen schossen die Schützlinge des fast schon der Verzweiflung nahen Trainergespanns Pfänder/Knoke den Kissinger Keeper endgültig zum Weltmeister. Beim 20:23 zweieinhalb Minuten vor Schluss schienen die Felle für die Gelb-Blauen endgültig wegzuschwimmen.
Und dann folgten gut zwei unglaubliche Handballminuten, die die Halle am Ende förmlich explodieren ließen. 57:45 – 21:23 durch Lorenz Merbold; 58:20 – Frank Hübenthal pariert aus nächster Nähe; 58:38 – Timo Strehle unwiderstehlich zum 22:23; 59:31 – Ballverlust Kissing und das 23:23 erneut durch Timo Strehle; 59:56 nach erneutem Ballgewinn zieht Felix Hänsel alleine auf das Kissinger Gehäuse, erzielt den Siegtreffer und sorgt vier Sekunden später für einen Platzsturm der komplett euphorisierten Fans.
TSV Schwabmünchen: F. Hübenthal, Knaack; Merbold (1), Gleich (1), Reinsch (5/2), Müller (1), Bürgle (3), Hupfer (1), Hänsel (5), Strehle (5), Scholz (1), Reichenberger (1);