„Eine Frage der Ehre!“ – unter diesem Motto waren die Bezirksoberliga-Handballer des TSV Schwabmünchen in ihr Heimspiel gegen den Spitzenreiter TV Gundelfingen gegangen. Und diese Frage beantworteten die Gelb-Blauen in der prächtig besuchten Hans-Nebauer-Sporthalle am Samstagabend über 60 Minuten mit einem leidenschaftlichen Auftritt und einem am Ende gefeierten 25:24 Erfolg.
Der gewohnt zahlreiche und lautstarke Schwabmünchner Anhang wurde an diesem Abend von einer großen Gundelfinger Fankolonie ergänzt und so herrschte vom Anpfiff weg eine durchwegs prickelnde Atmosphäre. Das Schwabmünchner Trainergespann hatte in der Vorbereitung auf diese Partie kleine taktische Anpassungen im offensiven Abwehrverband vorgenommen und dieser kluge Schachzug zeigte früh Wirkung. Der TVG konnte im Angriff nicht den gewohnten Druck erzeugen, verzettelte sich in Einzelaktionen und produzierte zwischenzeitlich erstaunlich viele Fehler.
Leider belohnten sich die Schwabmünchner für ihre starke Abwehrarbeit und ihr gerade vor dem Seitenwechsel sehr diszipliniertes und gut strukturiertes Angriffsspiel nicht wirklich, denn wie schon in den letzten Wochen ließen die Gelb-Blauen beste Einwurfchancen phasenweise in Serie liegen. So blieben die Gundelfinger nicht nur im Spiel sondern gingen sogar mit einer dem Spielverlauf nach glücklichen 10:9 Führung in die Kabinen.
Mit zwei schnellen Toren zum 12:9 schien das Momentum nach Wiederanpfiff früh auf die Seite des Tabellenführers zu wechseln, doch Schwabmünchen kämpfte sich schnell zurück. Leo Reichenberger führte sehr klug und geduldig Regie und der aktuell in Topform spielende Timo Strehle sorgte mit seiner unglaublichen Dynamik für wichtige Tore. Dennoch dauerte es bis zur 49. Minute ehe Peter Bürgle beim 19:19 endlich wieder zum Ausgleich einnetzte und damit eine dramatische Schlussphase einläutete.
Beim 24:23 90 Sekunden vor Schluss legte Flo Pfänder und Malte Knoke ihre Timeout-Karte und stellten die Weichen für den wohl entscheidenden Angriff. Als Leo Reichenberger nach einer tollen Kombination mit Peter Bürgle mit Anbruch der Schlussminute das 25:23 markierte schien die Entscheidung gefallen. Doch der TVG verkürzte 30 Sekunden vor Schluss noch einmal und bekam drei Sekunden vor Schluss sogar noch einen Freiwurf vor dem Schwabmünchner Gehäuse, nachdem die Gelb-Blauen zu auffallend passiv versucht hatten die Zeit herunterzuspielen. Viele Diskussionen, große Emotionen und die Schiedsrichter im Mittelpunkt – es dauert gefühlt eine Ewigkeit, bis diese letzte Aktion ausgespielt wurde.
Dann Anpfiff, eine 1:1 Aktion des TVG auf der Außenbahn, der Wurf streift am langen Eck vorbei und was folgt ist der berechtigt große Jubel des Schwabmünchner Teams und der vielen gelb-blauen Fans in der Halle. Der Titelkampf ist leider seit einigen Wochen beendet, die Show, die das Team in der eigenen Halle abliefert bleibt beeindruckend.
TSV Schwabmünchen: Hübenthal, Knaack; Gleich, Reinsch (4/1), Müller (1), Bürgle (4), Hupfer, Hänsel (1), Strehle (7), Scholz (3), Reichenberger (5);