Erwartet stimmungsvoll und emotional verlieft das Handball Bezirksoberliga-Derby zwischen dem BHC Königsbrunn und dem TSV Schwabmünchen am Samstagabend in der sehr gut besuchten Willi-Oppenländer-Halle. Dabei wehrten die arrivierten Schwabmünchner den Angriff des ambitionierten Aufsteigers fürs Erste noch einmal recht souverän ab und behielten am Ende mit 28:23 die Oberhand.
Beide Teams gingen wie angekündigt personell gehandicapt in diese Auseinandersetzung wobei sich auf Schwabmünchner Seite die Lage schon nach wenigen Spielminuten drastisch verschärfte. Manuel Reinsch musste bereits beim Aufwärmen das Handtuch werfen und Kreisläufer Jan Wiedmer schied mit einer möglicherweise schwereren Sprunggelenksverletzung aus. Somit standen dem Trainerduo Pfänder/Knoke auf einmal nur noch sieben Feldspieler zur Verfügung, die ihre Sache aber sehr ordentlich machten.
Die Königsbrunner Gastgeber kamen zunächst gut ins Spiel und konnten mit ihren gewohnt temporeichen Kombinationen und schnellen Gegenzügen die Partie absolut offen gestalten. Nach gut einer Viertelstunde stand ein 6:6 auf der Anzeigetafel und vieles deutete auf die erwartet enge Auseinandersetzung hin. Dann legten die Schwabmünchner allerdings in der Defensive noch einmal spürbar eine Schippe drauf und vernagelten im Verbund mit Keeper Frank Hübenthal ihr Gehäuse fast komplett. Dazu wurden die zwangläufig folgenden Ballgewinne konsequent nach vorne getragen und abgeschlossen. Folge war ein 7:1 Lauf bis zur aus Sicht der Gelb-Blauen erst einmal beruhigenden 13:7 Pausenführung.
In der Kabine hatte Königsbrunns Coach Michael Hiermeier offensichtlich den richtigen Ton getroffen, denn jetzt ging gerade sein Rückraum um die Goalgetter Nico Bartsch und Tim Sailer wieder wesentlich zielstrebiger zur Sache. Nachdem die Gäste ihre fast schon obligatorische Leistungsdelle nach dem Seitenwechsel einbauten, war die Partie beim 19:21 wieder offen und der Emotionspegel auf dem Feld und der Tribüne schraubte sich noch einmal hör- und spürbar nach oben. Mehr war für den aufopferungsvoll fightenden Aufsteiger allerdings nicht mehr drin, denn die Schwabmünchner hielten zum einen kämpferisch voll dagegen und spielten zudem jetzt auch nicht nur mit einem gut aufgelegten Peter Bürgle ihre größere Routine aus. Unter dem Strich geht der 28:23 Derbysieg für die Gelb-Blauen an diesem Abend auch sicher in Ordnung.
Das sagten die Trainer:
Michael Hiermeier (BHC Königsbrunn): „Meine Mannschaft fand gut ins Spiel und hat dann gegen die harte aber faire Abwehr von Schwabmünchen die letzte Konsequenz vermissen lassen. Die zweite Hälfte war von unserer Seite mutiger und somit ausgeglichener. Ein Riesenlob, dass sich mein Team nie aufgab. Der TSV hat verdient gewonnen, doch im Rückspiel werden die Karten neu gemischt.“
Malte Knoke (TSV Schwabmünchen): „Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit unserer Leistung. Ein abgezockter und kämpferisch richtig starker Auftritt des verbliebenen Mini-Kaders. Und unsere sensationellen Fans um die Lechfeld-Jungs haben uns mit einer echten Heimspielatmosphäre zum Sieg gepusht.“
BHC Königsbrunn: Schwarz, Eitzenberger; T. Böhm, Herzog, P. Böhm, N. Bartsch (9/3), M. Grobe (3), Sailer (7), Beier (3), Alber, Beran, Engelhardt, Mörchen (1);
TSV Schwabmünchen: Hübenthal, Mürbeth; Bürgle (6), Brugmoser (2), Wiedmer, Hänsel (2), Thoma (3), Scholz (7/3), Reichenberger (4), Fetahu (4);