Keine Frage, im Frühjahr 2022 ist der weibliche Nachwuchs der Schwabmünchner Handballer in Bayern das Maß der Dinge. Drei Wochen nach dem Titelgewinn der B-Jugend können sich jetzt auch die C-Mädchen Bayerischer Meister nennen!
Zweimal sollten die Spielerinnen der weiblichen C-Jugend am vergangenen Wochenende zum Saisonfinale auflaufen, wobei die Gelb-Blauen noch einen Sieg brauchten, um den Bayernliga-Titel an die Singold zu holen. Diese Frage hatte sich dann bereits am Donnerstag vormittags erledigt, als der HC Forchheim die Samstagspartie in Schwabmünchen ohne wirkliche Begründung absagte und verloren gab. Damit war die Titelfrage auf eine Art und Weise geklärt, die eigentlich niemand haben wollte und so wurde es eine echte Frage der Ehre die Auswärtspartie in Regensburg am Freitagabend als dann letztes Saisonspiel erfolgreich zu gestalten.
Nach der langen Anfahrt und mit erfreulich vielen Eltern als Fanclub im Rücken, gab es bereits während dem Aufwärmen im Regensburger „Bunker“, wie die ESV-Handballer ihre Halle selber liebevoll bezeichnen, Grund zum Ärger. Es stellte sich nämlich heraus, dass der Handballverband keinen Schiedsrichter für dieses durchaus besondere Spiel eingeteilt hatte. Für alle Beteiligten, aber gerade auch eine Mannschaft, die 200 Kilometer einfach zu einem Auswärtsspiel der höchsten bayerischen Jugendklasse am Freitagabend gefahren ist, ein absolutes NoGo! So kam es am Ende dazu, dass Holger Hübenthal das letzte Spiel mit seiner Meistermannschaft als Schiedsrichter leiten musste. „Ich helfe immer gerne als Schiedsrichter aus und es war an diesem Abend sicher auch die beste Lösung für alle. Aber gerade diesen in vielerlei Hinsicht besonderen Moment nicht auf der Bank erleben zu dürfen, ist ganz vorsichtig gesagt schon sehr schade.“, zeigt sich der Coach auch einige Tage später noch spürbar angefasst.
Auch wenn die Regensburgerinnen am Ende nicht zu den drei Topplatzierten der Liga gehörten, zeigten sie an diesem Abend, was in ihnen steckt. Das ebenfalls mit Auswahlspielerinnen gespickte Team war gut auf die bekannt sehr offensive Schwabmünchner Defensive eingestellt und erarbeitete sich viele gute Einwurfmöglichkeiten. Nach einer schnellen 4:1 und 5:2-Führung des ESV kamen die in Bestbesetzung aufgelaufenen Schwabmünchnerinnen endlich etwas besser ins Spiel und glichen über ihre starke Rückraumachse mit Enya, Lisa und Maresa beim 6:6 aus. Für eine eigene Führung sollte es allerdings bis zu Halbzeit nicht reichen. Dafür ließ die Abwehr die letzte Aufmerksamkeit und Leidenschaft vermissen und bei eigenem Ballbesitz gab es einfach noch zu viele technische Fehler und Schwächen im Abschluss.
Nach einer 15:14 Führung der Gastgeberinnen zur Pause kamen die Gelb-Blauen dann etwas konzentrierter aus der Kabine und hatten ihren großen Trumpf in Torhüterin Carlotta. Mit mehreren starken Paraden gleich nach Wiederanpfiff brachte sie ihr Team auf Kurs und beim 16:19 hatte sich das Blatt gewendet. Die Regensburgerinnen fighteten zwar weiter aufopferungsvoll, aber Stück für Stück setzte sich auch die bessere Physis der Gelb-Blauen durch, die jetzt auch spielerisch deutlich bessere Lösungen fanden. Besonders profitieren konnte davon an diesem Abend endlich auch einmal Kreisläuferin Sarah, die sich mit fünf Toren und einer einhundertprozentigen Ausbeute bedankte.
Beim 20:22 war es noch spannend, dann entschied ein 6:1 Lauf der Schwabmünchnerinnen das Spiel bis zur 44. Minute. Am Ende feierten die Schützlinge von Holger Hübenthal einen hart erkämpften aber am Ende auch verdienten 29:25 Erfolg, nach dem sich der Titelgewinn dann auch einfach richtig anfühlte. „Wir sind alle absolut stolz, was uns diese Saison gelungen ist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass mit Dani eine absolute Top-Spielerin verletzungsbedingt nicht ein Spiel absolvieren konnte. Die Mädchen haben sich für ihren Trainingsfleiß belohnt und haben gerade in den letzten Wochen erkannt, wieviel der richtige Teamspirit an Freude zusätzlicher Energie freisetzen kann“, so das letzte offizielle Statement von Holger Hübenthal, der die Verantwortung für eine auch in der kommenden Saison sicher sehr starken C-Jugend an den Meringer Torsten Barthel übergibt. Er steigt mit der neuen Mannschaft bereits in dieser Woche in die Vorbereitung auf die Qualifikationsspiele im Mai ein.
Es spielten: Fey, Carlotta; Lara (1), Enya (6/2), Lina (1), Sarah (5), Lisa (6), Becci (1), Antonia, Lena, Tabea, Emilia (3), Maresa (6);