Nichts für schwache Nerven war der erste Auftritt der Schwabmünchner Bezirksoberligahandballer in der Saison 2022/23. Nach 60 wechselvollen Minuten konnten sich die Gelb-Blauen nach einem 31:30 Erfolg in der Gundelfinger Kreissporthalle von ihrem Anhang feiern lassen und beendeten das Trauma vieler erfolgloser Duelle gegen den TVG auf genau diesem Parkett.
Bereits gut eine Zeigerumdrehung nach Anpfiff hatte der hoch motivierte Landesligaabsteiger aus Gundelfingen zweimal eingenetzt, während die Schwabmünchner nur recht mühsam aus den Startblöcken kamen. Zum Glück ließ der junge Linksaußen Noah Kell früh und beeindruckend seine Klasse aufblitzen, erzielte alleine vier der ersten sechs Gästetore und hielt sein Team so zunächst einmal im Rennen. Beim 8:8 (14.) waren beide Teams auf Augenhöhe, danach wurde die starke Schwabmünchner Rückraumachse mit Matthias Gerlich, Leo Reichenberger und Felix Hänsel immer dominanter. Tor um Tor zogen die Gelb-Blauen jetzt gegen sichtlich beeindruckte Gastgeber davon und gingen mit einem gerade nach der Anfangsphase überraschend deutlichen 19:13 in die Kabinen.
Gestützt auf den überragend haltenden Keeper Frank Hübenthal, der unter anderem vier Siebenmeter entschärfte, zeigten sich die Schützlinge von Coach Flo Pfänder auch nach Wiederanpfiff souverän und bei einer 24:17 Führung eine gute Viertelstunde vor Ende schienen die Weichen gestellt. Dann wendete sich das Blatt allerdings rasant und die jetzt vielleicht zu früh etwas zurücksteckenden Gelb-Blauen wurden mit einem 0:6 Lauf innerhalb von sechs Minuten recht heftig aus der Komfortzone gerissen.
Felix Hänsel stoppte mit dem Treffer zum 25:23 den Gundelfinger Lauf und in den hoch spannenden Schlussminuten verteidigten die Schwabmünchner ihren Vorsprung mit Glück und Geschick. So war es Linus Schmid vorbehalten, 15 Sekunden vor der Sirene beim 31:29 den Sack zuzumachen und zwei ganz wichtige Zähler für Punktekonto uns Selbstvertrauen einzufahren.
„Wir haben uns heute am Ende wirklich richtig durchgebissen und sind natürlich glücklich über diesen Auftakt. Allerdings werden wir uns in den kommenden Wochen noch deutlich steigern müssen, um gegen die starke Konkurrenz in der Liga wirklich dauerhaft bestehen zu können.“, machte Trainer Pfänder nach dem Spiel schnell klar, dass er nicht restlos zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannen war.
TSV Schwabmünchen: Hübenthal, Zull; Wölke, Gerlich (7), Brugmoser, Wiedmer, Schmid (1), Hänsel (7), Weiher, Kell (8/3), Reichenberger (6/1), Boppel, Müller (2);