Eine grandiose Energieleistung lieferte am Samstagnachmittag die zweite Damenmannschaft des TSV Schwabmünchen ab. Die Truppe von Trainer Uli Matthesius trat im Duell Tabellenerster gegen Tabellenzweiter gegen den TSV Niederraunau II an und konnte am Ende einen 35:23-Sieg feiern.
Die SMÜ-Mädels trafen sich diesmal früher als gewohnt um sich perfekt auf das Spitzenspiel einzustimmen. Die Nervosität war allen Mädels deutlich anzusehen, ging es doch um zwei sehr wichtige Punkte. Der Trainer erkannte dies und hielt seine Ansprache diesmal vor dem Aufwärmprogramm bevor die Partie pünktlich um 14 Uhr angepfiffen wurde.
Beide Mannschaften starteten sehr nervös in das Spiel, was dazu führte, dass die ersten Minuten absolut ausgeglichen waren. Bis zur 13 Minute hatte Schwabmünchen sich beim 7:5 einen leichten Vorteil erarbeitet. Dann folgte der erste Schock für die SMÜ-Mädels. Die bis dato zweimal erfolgreiche Torschützin Daniela Englberger wurde im Angriff gefoult und musste minutenlang behandelt werden. Relativ schnell war klar, dass die Mitte-Spielerin nicht mehr eingesetzt werden konnte. Die darauffolgende doppelte Überzahl konnte Matthesius Mannschaft nicht nutzen, im Gegenzug kassierte man sogar den Anschlusstreffer. Der Trainer merkte, dass die Verletzung von Englberger die Mädels beschäftigte und wollte den Lauf vom Gegner mit einem Time-Out stoppen. Dies gelang zumindest soweit, dass der Abstand von zwei Toren wiederhergestellt und gehalten werden konnte. In der 21. Spielminute beim Stand von 11:9 passierte das nächste Unglück: Auch die zweite Mitte-Spielerin der SMÜ-Mädels Katharina Elsner verletzte sich am Knie und konnte ebenfalls nicht wieder eingesetzt werden. Damit hatten die Damen nur noch eine Wechseloption und auch einen zweiten mentalen Schlag zu verkraften. Die Folge war eine kurze 11:12-Führung von Niederraunau, die im Gegenangriff jedoch sofort wieder ausgeglichen wurde. Bis zur Pause hatte Schwabmünchen dann wieder leichte Vorteile. Die stark spielende Alina Hagg sorgte mit ihrem Treffer zum 17:15 für einen hauchdünnen Vorsprung für die SMÜ-Mädels, mit dem es in die Pause ging.
Was Matthesius seinen Mädels in der Pause zu sagen hatte, bleibt sein gut gehütetes Gemeimnis. Es scheinen aber die richtigen Worte gewesen zu sein, denn was in der zweiten Halbzeit geschah, konnte kaum jemand in der Halle glauben. Mit einem Dreifachschlag von Lea Deppermann konnte die Mannschaft direkt nach der Pause einen kleinen Zwischenspurt einlegen. Mit dem herausgespielten Polster gewannen die Mädels immer mehr an Sicherheit und arbeiteten zudem bärenstark in der Abwehr. Nahezu jeder Angriff endete erfolgreich mit einem Tor für Schwabmünchen. Die fehlenden Wechselmöglichkeiten auf Grund der beiden Verletzungen merkte man den Mädels überhaupt nicht an. Sie liefen um ihr Leben und wollten den Sieg unbedingt. Für das 30. Tor (und dementsprechend auch wieder isotonische Getränke :)) sorgte Anna Franz in der 47. Spielminute. Die letzten Minuten liefen ähnlich ab und es zeichnete sich ein immer deutlich werdender Sieg für Schwabmünchen ab. Dann endlich ertönte der Schlusspfiff und es gab kein Halten mehr! Die Mädels fielen sich vor vollen Rängen überglücklich in die Arme und die ein oder andere Freudenträne musste verdrückt werden. Die Damen II verbuchen mit dieser Glanzleistung einen sehr deutlichen und absolut verdienten 35:23-Sieg und klettern damit an die Tabellenspitze.
Der Coach war vollsten Lobes nach dem Spiel: „Ich bin mehr als stolz auf diese Truppe, jede Spielerin ist über sich hinausgewachsen und wir haben heute endlich gezeigt, was in uns steckt! Nur acht Gegentore in Halbzeit zwei vom direkten Tabellennachbarn sprechen für sich. Heute konnten meine Mädels endlich die Früchte ihrer harten Arbeit ersten, die sie Woche für Woche im Training zeigen! Ich hab immer noch Gänsehaut! „
Die SMÜ-Mädels können sich nun zwei Wochen Zeit für die Regeneration nehmen, ehe es am 3.12.2022 auswärts beim TSV Neusäss weitergeht. Hoffentlich können dann auch die beiden Verletzten wieder dabei sein. Wir wünschen gute Besserung und drücken die Daumen, dass die Verletzungen der beiden nicht schwerer sind.
Es spielten: Matthesius (Tor), Englberger (2), Hagg (4), Huber (1), Franz (4), Fendt (3), Schmid (9), Deppermann (6), Rid (6), Elsner.