Mit dem Schlusspfiff nach 60 Minuten blickten die zahlreichen Zuschauer und die Spieler mit enttäuschten Gesichtern auf die Anzeigetafel. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte setzte sich der TSV Ottobeuren in der zweiten Halbzeit deutlich durch und gewann am Ende in dieser Höhe verdient mit 22:31.
Ob ein Heimsieg gegen den Tabellenzweiten möglich gewesen wäre ist müßig zu diskutieren, doch bis zum Halbzeitpfiff schien alles möglich. Die Gastgeber spielten eine bärenstarke erste Hälfte und verlangten den Gästen aus dem Allgäu alles ab. In der Abwehr körperlich präsent, aggressiv in den Zweikämpfen und mit wenigen Fehlern im Angriff spielten die Männer von Christian Boppel mit die besten 30 Minuten der Saison. Der Tabellenzweite zeigte sich beeindruckt und konnte sein Potential nicht entfalten. Mit dem Spielstand von 11:11 ging es in die Halbzeit und sogar eine Führung für die Gelb-Blauen wäre zu diesem Zeitpunkt im Bereich des Möglichen gewesen – hätte man nicht einige gute Torchancen liegen lassen.
Eine einzige Enttäuschung war dann der Auftritt nach dem Pausentee. Wie schon zu oft in dieser Saison verlor Schwabmünchen vollkommen den Faden und zeigte ein völlig anderes Gesicht als in der ersten Halbzeit: Es wurde viel zu schnell und unvorbereitet abgeschlossen, die Abwehr verlor nahezu jeden Zweikampf und die Gäste ließen sich nicht zweimal bitten. Beim TSV Ottobeuren nahm Philip Eßlinger das Spiel wie gewohnt in die Hand und zeigte, warum er zu den absoluten Topspielern der Liga gehört. Die Allgäuer spielten nahezu fehlerfrei und mit einer traumwandlerischen Sicherheit im Rückraum, so dass sich immer größere Lücken in der Schwabmünchner Abwehr auftaten. Die Gelb-Blauen fanden zu keiner Zeit mehr ins Spiel zurück und somit war die Messe gegen den Tabellenzweiten schnell gelesen: In der 41. Spielminute enteilten die Gäste auf 13:19 und über die Station 19:26 in der 51. Spielminute konnten sie dann den verdienten 22:31-Sieg bejubeln.
Für Schwabmünchen spielten:
Frank Hübenthal, Felix Zull (beide Tor), Jonas Beran, Lukas Mayer, Manuel Reinsch (1), Andreas Müller, Peter Bürgle (1), Tobias Müller, Daniel Labermeier (7), Alexander Kreutz (1), Felix Hänsel, Sebastian Schüller (1), Noah Kell (5/1), Leo Scholz (6).