Ein klassisches „Sonntagsspiel“ erwischten die Schwabmünchner Drittliga-Handballerinnen dieses Wochenende auswärts bei der HSG St. Leon/Reilingen.
Vielleicht war es die lange Auswärtsfahrt im Bus oder vielleicht die lange Saison mit spärlichen Erfolgserlebnissen, aber dafür vielen Verletzungen, die allen Spielerinnen in den Knochen steckte. Jedenfalls fanden die gelb-blauen Gäste von Anfang an nur sehr mühsam in die Partie. Die offensive 3:2:1-Abwehrformation, die dem Team am vergangenen Wochenende so gute Dienste geleistet hatte, agierte fahrig und fand gegen hochmotivierte Reilingerinnen kaum Zugriff. So kam es, dass das Trainerteam Stadlmair/Volmering bereits nach 12 Minuten und vier Toren Rückstand (4:8) die erste Time-Out-Karte legte. Die Ansprache der Coaches brachte jedoch leider keine wirkliche Verbesserung und die Heimmannschaft pflügte weiterhin ohne allzu viel Schwabmünchner Gegenwehr durch die Defensive zum Tor. In der Folge zog Leon/Reilingen angespornt von Fans und Heimatmosphäre auf 16:6 (22. Minute) davon und Schwabmünchen konnte wenig mehr tun, als den Rückstand bis zur Halbzeit noch auf 18:10 zu verkürzen. Bester Freund der Schwabmünchnerinnen war an diesem Tag das Gehäuse des Reilinger Tores (dicht gefolgt vom Standbein der Torhüterin), welches die Schwabmünchnerinnen mit viel Elan als bevorzugte Trefferfläche nutzten. Mehrfach blieben Chancen und Gegenstöße deshalb torlos, und der Halbzeitpfiff war schon fast eine Erlösung, um sich kurz in die Kabine zu verabschieden.
In der zweiten Halbzeit berappelten sich die Schwabmünchnerinnen einigermaßen und konnten sich in defensiverer 6:0-Abwehr-Formation etwas besser präsentieren. Der Zehn-Tore-Rückstand war dennoch nicht mehr aufzuholen. Zu allem Überfluss knickte Rückraumspielerin Celine Würdinger zehn Minuten vor Ende mit dem Sprunggelenk um und konnte deshalb nicht mehr weiterspielen. Nach 60 Spielminuten stand ein 30:20-Sieg für die HSG an der Anzeigetafel.
„Betrachtet man nur die zweite Halbzeit, so endete diese 10:12 gegen uns. Das ist zumindest eine deutliche Steigerung zur ersten Halbzeit und in Ordnung. Wir waren heute mit dem Kopf nicht da und solche Tage gibt es einfach“, äußerte sich Coach Stephan Volmering nach dem Spiel. „Für St. Leon/Reilingen war es heute ein „Do-or-Die-Spiel“, beschwichtigte auch Trainer Mario Stadlmair sein etwas geknicktes Team in der Kabine. „St. Leon musste abliefern, und das haben sie getan. Auch wir hatten schon solche Spiele – denkt an unser letztes Aufstiegsspiel gegen Schmiden/Oeffingen. Man hat deutlich gemerkt, wer heute die mental stärkere und entschlossenere Mannschaft auf dem Platz war“, so Stadlmair. Er appellierte an sein Team das Spiel bereits unter der Dusche abzuhaken und den Fokus nun auf das letzte Saisonspiel am 26.04. in Haunstetten zu legen.
So blieben an diesem Tag zwei Punkte verdient in St. Leon/Reilingen, die sich nicht nur im Angriff, sondern auch in der Abwehr äußerst positiv präsentierten und die Schwabmünchnerinnen über 60 Minuten ohne eine einzige Verwarnung oder Zwei-Minuten-Zeitstrafe vom eigenen Tor fernhielten. „Das wir diese Saison noch ein Spiel mit zehn Toren gewinnen, das hätte ich auch nicht mehr gedacht“, freute sich eine glückliche Spielerin der Heimmannschaft nach dem Spiel.
Es spielten:
Globisch, Reuther (beide Tor); Rheindt (5/2), Franz (4), Würdinger Ce. (3), Würdinger Co. (3), Bartosch (1/1), Girstenbrei (1), Merkle (1), Michael (1), Scheraus (1), Haslauer, Rabus, Schanda.