Mit einer tollen Vorstellung und einem echten Kraftakt hat sich die weibliche A-Jugend am Samstagnachmittag den Verbleib in der Jugendbundesliga gesichert. Das ohnehin begeisternde 32:29 über die HSG Würm/Mitte wurde am späteren Abend durch das Unentschieden zwischen Erlangen und Kornwestheim veredelt, dass für die Gelb-Blauen Rang drei zum Abschluss der kurzen und selektiven Vorrunde bedeutet, während für die unterlegenen Münchnerinnen die Saison auf DHB-Ebene beendet ist.
Vor einer guten und erwartungsvollen Kulisse liefen am Samstagnachmittag zwei hochmotivierte Teams in die Hans-Nebauer-Halle ein. Die Gäste aus dem Münchner Westen hatten mit bis dahin einem Sieg und einer Niederlage noch die Chance sich als Zweiter für die Zwischenrunde um die deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Für die Schwabmünchnerinnen ging es nach zwei Niederlagen noch um Platz drei und den Verbleib im Deutschlandpokal der JBLH. Ein Sieg war hier Pflicht und fünf Tore Differenz wären nötig gewesen um Platz drei ohne auf das Ergebnis der Partie zwischen Erlangen und Kornwestheim warten zu müssen.
Die Gelb- Blauen erwischten mit einem schnellen 2:0 einen guten Start, entwickelten aber in der Folge nicht den entscheidenden und unbedingt nötigen Druck gegen die 6:0 Formation der Gäste. Im Gegenzug fanden die schnellen und mit vielen Formationswechseln angreifenden Würmtalerinnen doch einige Lücken im offensiven Schwabmünchner Deckungsverband und so stand nach gut zehn Minuten ein 3:6 auf der Anzeigetafel. Ein frühes Timeout von Coach Holger Hübenthal sollte den Lauf der Gäste stoppen und Schritt für Schritt arbeitete sich seine Mannschaft zurück ins Match. Beim 9:9 waren beide Teams auch ergebnistechnisch wieder auf Augenhöhe und mit 12:13 und viel Applaus des Publikums nach sehr intensiven 30 Minuten ging es dann in die Kabinen.
Die zweite Hälfte gehörte dann nach noch ausgeglichenen Anfangsminuten den Schwabmünchnerinnen. Der starke Rückraum mit Lea Lammich, Luisa Merkle und der alles überragenden Vollstreckerin Julika Birnkammer setzte viele Akzente und die aufopferungsvoll kämpfende Abwehr mit Sissi Incidelen in der Zentrale gewann zwischenzeitlich spürbar die Oberhand. Beim 21:16 (42.) betrug der Vorsprung sogar erstmals die erträumten fünf Tore und wurde bis zum 26:21 (51.) auch erfolgreich verteidigt.
Die um ihre eigene Endrundenchance kämpfenden Münchnerinnen wechselten auf die Variante mit sieben Feldspielerinnen und kämpften gegen eine jetzt auch physisch auf der letzten Rille laufende Schwabmünchner Mannschaft wieder heran. Beim 27:26 (56.) war alles wieder offen, aber auch die Gäste mussten dem großen Fight Tribut zollen und produzierten ihrerseits entscheidende Fehler in der Crunchtime. Mit einem Hattrick zum 30:26 krönte Julika Birnkammer ihre Leistung und entschied die Partie. Der 32:29 Endstand wurde vom Publikum zurecht mit langanhaltenden Ovationen gefeiert. Allein die Mannschaft zeigte sich trotz der großen Leistung eher reserviert, war doch der erhoffte und lange im Bereich des Möglichen liegende Fünf-Tore-Vorsprung nicht erreicht worden.
Gut zwei Stunden später dann die frohe Botschaft aus Erlangen, wo es eine Punkteteilung zwischen dem HCE und Kornwestheim gab. So fiel die Entscheidung um Platz drei zwischen Schwabmünchen und Würm/Mitte und jetzt bedeutete der Sieg vom Nachmittag den gewonnenen direkten Vergleich. Die Reise in der JBLH geht also weiter und dürfte im Wettbewerb der deutschlandweit acht Vorrundendritten jetzt Gegner aus deutlich weiteren Entfernungen mit sich bringen. Klasse gemacht Mädels.
TSV Schwabmünchen: Rettermeier, Hertle; Spatschek (3/1), Franz (2), Haslauer, Birnkammer (13), Müller, Lammich (5/1), Incidelen (1), Michael, Merkle (6/3), Schanda, Dieterich, Bartosch (2/1);