Am Samstagabend empfing die erste Männermannschaft den ASV Dachau in der Hans-Nebauer-Halle. Mit Schlusspfiff der Partie blickte man in tief enttäuschte Gesichter, denn Reichenberger, Müller & Co. mussten sich dem Tabellenletzten nach einem intensiven Spiel mit 27:32 geschlagen geben und erhielten einen empfindlichen Dämpfer für die Mission Klassenerhalt.
Im Vergleich zu den letzten Wochen waren die Voraussetzungen für die Schützlinge von Trainer Christian Boppel recht gut. Der Kader war zum ersten Mal seit Wochen wieder etwas besser gefüllt, auch wenn mit Matthias Gerlich und Felix Hänsel zwei wichtige Rückraumakteure weiterhin fehlen und Andi Müller nach dem Aufwärmen die Segel streichen musste. Eine Trainingswoche, in der fast wieder normal trainiert werden konnte, und eine gut gefüllte Hans-Nebauer-Sporthalle – es war alles angerichtet für einen tollen Heimspielabend.
Die Gelb-Blauen starteten für ihre Verhältnisse gut in die Partie, es war von Anfang an spannend und ein typisches Abstiegskampfduell. Die Schwabmünchner erspielten sich über ein 5:5 in der elften Spielminute eine 9:8-Führung in der 17. Spielminute. Dann begann der ASV Dachau die Partie langsam an sich zu reißen. Bereits in den ersten 20 Spielminuten handelte sich Dachau vier Zeitstrafen ein, Schwabmünchen musste zweimal in Unterzahl agieren. Leo Reichenberger verkürzte eine Minute vor dem Halbzeitpfiff auf 14:15, jedoch fingen sich die Gastgeber in den verbleibenden 58 Sekunden noch zwei Gegentore ein und mussten mit einem 14:17-Rückstand in die Halbzeitpause.
In der Halbzeit versuchte Trainer Christian Boppel seine Mannschaft neu einzustellen, sprach die Fehler klar an und das Team war bereit neu anzugreifen, um die Partie zu drehen. Als das Spiel zur zweiten Halbzeit angepfiffen wurde, passierte dann jedoch das genaue Gegenteil: Die Schwabmünchner kamen ganz schlecht in die Partie und der Rückstand vergrößerte sich schnell. Die Dachauer führten bereits nach 34 Spielminuten 14:21 und nach diesem 0:6-Lauf konnten die Gastgeber den Rückstand bis zum Ende der Begegnung nie mehr wirklich verkürzen. Die Partie verlor trotz des Spielstands nie an Intensität: Insgesamt 15 Zeitstrafen (sieben für Schwabmünchen und acht für Dachau) verteilte das Schiedsrichtergespann bis zum Abpfiff. In der 36. Spielminute sah Sebastian Schüller die blaue Karte. Zu allem Überfluss zog sich Noah Kell in der 45. Spielminute bei einem brutalen Zusammenstoß in Folge eines unnötigen Fouls im Gegenstoß auch noch eine zunächst schlimm anmutende Kopfverletzung zu. Glücklicherweise konnte später im Krankenhaus Entwarnung gegeben werden. Auch dieses Foul wurde folgerichtig mit einer blauen Karte geahndet.
Die Gelb-Blauen müssen sich die Kritik gefallen lassen, dass sie wieder nicht an der Übermacht des Gegners gescheitert sind, sondern selbst einen gehörigen Beitrag zum Negativlauf der letzten Wochen beitragen. Der Abwehrverband tritt zu inkonsequent auf, der Angriff produziert zu viele einfache Fehler und lässt die nötige Durchschlagskraft vermissen. Das Team muss die kurze Weihnachtszeit nutzen, um die letzten Blessuren auszukurieren und dann wieder geschlossen anzugreifen. Es ist noch möglich, das Blatt in der Rückrunde zu wenden.
Für Schwabmünchen spielten:
Felix Dorsch, Frank Hübenthal (beide Tor), Jonas Beran (3), Lukas Mayer, Manuel Reinsch (2), Andreas Müller, Peter Bürgle, Tobias Müller (2/2), Daniel Labermeier (5), Alexander Kreutz (1), Sebastian Schüller (1), Noah Kell (5/1), Leo Reichenberger (4), Leo Scholz (4/2).