Die zweite Damenmannschaft des TSV Schwabmünchen schnupperte am Freitag Abend lange an einer Sensation. Gegen die favorisierten Damen des Kissinger SC zeigten die SMÜ-Mädels ihre bisher beste Saisonleistung, verloren aber am Ende mit 27:32.
Die Vorgabe von Trainer Uli Matthesius vor dem Spiel war klar: „Rausgehen und einfach wieder Spaß haben!“. Gesagt, getan. Hellwach und von Beginn an hochkonzentriert starteten die Schwabmünchnerinnen in die Partie. Nach 26 Sekunden erzielte die an dem Abend überragend am Kreis spielende Anna Franz das erste Tor der Partie. Anders als in den letzten Partien ließen sich die die Gastgeberinnen durch den Ausgleich nicht verunsichern, sondern traten den Kissingerinnen mit breiter Brust entgegen. Der Schwabmünchner Abwehrverbund stand wie eine Mauer und zwang die Gegner oft ins Zeitspiel. Im Angriff wurde der Ball diesmal schnell durch die Reihen gespielt und auch die Torabschlüsse waren konzentrierter. Mit zunehmender Spielzeit erhöhte sich auch die Intensität des Spiels. Die von den Schiedsrichtern konsequent geführte Linie sorgte dann für eine doppelte Unterzahl der Schwabmünchnerinnen in der 15. Spielminute. Doch auch darauf hatten die Gastgeberinnen die perfekte Antwort.
Schwabmünchen überrumpelte die Gäste mit ihrem spielerischen Auftreten und sorgte mit zwei sehenswerten Angriffen in doppelter Unterzahl für eine 8:7-Führung in der 17. Spielminute. Zehn Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit beim Stand von 14:15 für Kissing hatten diese die Möglichkeit noch einen Treffer zu erzielen. Die Gästetrainerin nutzte ihr Time-Out für taktische Anweisungen, um zum Torerfolg zu kommen. Doch auch Matthesius instruierte seine Damen und diese erstickten den Kissinger Plan im Keim. Die Spielzeit war abgelaufen und mit einem Zähler Rückstand verabschiedeten sich die Schwabmünchner in die Pause. Anders als zuletzt blickte Matthesius in der Kabine in aufgerichtete Köpfe. Es waren keiner Worte nötig, jede einzelne Spielerin war stolz auf die bisher gezeigte Leistung und wollte nach der Pause daran anknüpfen.
In Durchgang zwei baute Kissing die Führung zunächst zum 14:16 aus. Mit einer geschlossenen und kämpferischen Mannschaftsleistung bot Schwabmünchen jedoch weiterhin Paroli und schaffte in der 36. Spielminute den Ausgleich zum 18:18. Die Partie entwickelte sich zu einem unerwarteten Krimi und einem Duell auf Augenhöhe. In der 44. Spielminute hatte Schwabmünchen beim Stand von 21:22 erneut die Möglichkeit den Ausgleich zu erzielen, doch der Treffer wollte diesmal nicht fallen. Selbst beim Stand von 26:28 in der 55. Spielminute war für die Hausherrinnen noch alles möglich, doch leider verpassten sie es die Sensation perfekt zu machen. Am Ende mussten sich die Damen von Uli Matthesius mit 27:32 geschlagen geben, doch von Enttäuschung war an diesem Abend keine Spur. „Was meine Mädels hier heute gezeigt haben war sensationell! Seit langem konnten sie ihr Potential endlich einmal wieder auf die Platte bringen und darauf können wir aufbauen. Alle haben sich gegenseitig unterstützt und vor allem wieder Spaß am Spiel gehabt – das war das Ziel!“ bringt es Matthesius nach dem Spiel auf den Punkt, der in ausschließlich lächelnde Gesichter seiner Mädels blicken konnte.
Es spielten:
Matthesius, Bloch (beide Tor), Schmid Fr. (3), Wagner A. (2), Hagg (1), Hinkofer L. (1), Hinkofer A., Franz (4), Rid (5), Schanda (7), Jakob (2), Haslauer (2).