H1: Kein Happy End in Gelb und Blau

Ein ganz großer Handballnachmittag und kein Happy-End in Gelb und Blau – so lassen sich die Eindrücke vom Bezirksoberligaschlager zwischen dem TSV Haunstetten II und dem TSV Schwabmünchen wohl am ehesten zusammenfassen. Nach 60 heiß umkämpften Minuten in unglaublicher Atmosphäre unterlag die Mannschaft von Trainer Holger Hübenthal mit 19:21 und muss so Meisterschaft und Aufstieg der Augsburger Bayernligareserve überlassen.

Gänsehautstimmung herrschte bereits beim Einlauf der beiden Mannschaften, denn die mehrheitlich gelb-blaue Fraktion unter den rund 400 Zuschauern bereitete ihrem Team mit Bannern, Fahnen und unglaublicher Euphorie einen beeindruckenden Empfang. Diese Stimmung sollte auch über 60 Spielminuten Bestand haben, denn beide Kontrahenten lieferten sich ein Duell, dass einem Spitzenspiel in jeder Hinsicht gerecht wurde. Großen Anteil daran hatte auch das starke Schiedsrichtergespann mit Joachim Förster und Thomas Kamlah, dass die Spieler trotz der sehr intensiven Gangart an der langen Leine ließ und trotzdem immer die Kontrolle behielt.

Von Beginn an wurde klar, dass es ein Tag der Abwehrreihen werden würde. Der aufopferungsvoll fightende 3:2:1 Verband der Schwabmünchner ließ die körperlich überlegenen Rückraumspieler der Gastgeber kaum zum Zug kommen und hatte auch taktisch meist die richtige Antwort parat. Auf der Gegenseite warteten die mit viel Bayernliga-Erfahrung auflaufenden Gastgeber mit der erwartet starken und kompromisslos agierenden 6:0 Abwehr auf, gegen die sich die Schwabmünchner nicht ganz unerwartet sehr schwer taten. Trotzdem konnte zumindest der starke Alex Kreutz am Kreis hin und wieder in Szene gesetzt werden und zudem Spielmacher Leo Reichenberger mit einigen überraschenden Abschlüssen glänzen. Eine insgesamt ausgeglichene Partie ging mit einer 12:10 Führung für Haunstetten in die Pause.

Nach Wiederanpfiff ging das zähe Ringen in ähnlicher Form weiter. Beide Teams warfen alles in die Waagschale und Mitte der zweiten Spielhälfte schien sich das Blatt zu wenden. Die Schwabmünchner Abwehr mit einem starken Keepergespann Tobias Hübenthal und Encho Enchev ließ über fast acht Minuten keinen Treffer mehr zu und drehte die Partie vom 13:15 zur eigenen 16:15 Führung. Die Halle bebte förmlich, aber genau in dieser entscheidenden Phase konnten die Gelb-Blauen nicht mehr nachlegen. Im Angriff wurden einfach nicht mehr die richtigen Lösungen gefunden und die Abschlüsse aus dem Rückraum waren letztlich nicht zwingend genug. Auf der Gegenseite war es wie schon im Hinspiel der jetzt mehrfach nicht mehr zu haltende Goalgetter Fabian Link, der seine Farben fast im Alleingang nach vorne brachte und mit seinen Treffern zum 19:16 Zwischenstand letztlich die Entscheidung herbei führte.

Nach einem ganz großen Fight natürlich tief enttäuscht wurde das Team von seiner riesigen Fankolonie trotzdem gefeiert – ein in jeder Hinsicht beeindruckendes Handballfest hatte leider ein rot-weißes Happy End.

TSV Schwabmünchen: Enchev, Hübenthal; Zanker, Gleich (1), Reinsch, Thumm, Bürgle (2/1), Weigelt (1), Bartl (1), Kreutz (2), Weichel (2), L. Scholz (5/4), Reichenberger (5);