Ein echtes Ausrufezeichen setzte die weibliche B-Jugend am Sonntagvormittag im Heimspiel gegen den bis dahin verlustpunktfreien BOL-Tabellenführer HSG Würm/Mitte II. Nach einer ganz starken Leistung gewannen die Schwabmünchnerinnen mit 32:17.
Seit den Qualifikationsspielen im April zeigten die TSV-Mädchen häufig gute Ansätze, konnten aber eigentlich immer nur gegen schwächere Gegner wirklich überzeugen und zeigten in den Partien gegen gleichwertige oder auch stärkere Kontrahenten leider meist bescheidene Leistungen. So war das Gastspiel des souveränen BOL-Tabellenführers HSG Würm/Mitte eine gute Chance, diesen Teufelskreis endlich einmal zu durchbrechen. Wie nachhaltig das an diesem Tag gelingen sollte, war allerdings in keinster Weise zu erwarten.
Vom Anpfiff weg zeigten sich die Gelb-Blauen im 3:2:1 Abwehrverband sehr beweglich und zweikampfstark. Gute Noten verdiente sich dabei die unermüdlich rackernde Paula Steidl auf der Vorne-Mitte Position. Die favorisierten Gäste setzten in erster Linie auf 1:1 Aktionen ihrer technisch guten Spielerinnen, wurden dabei aber fast durchgehend von zwei oder sogar drei sehr gut zusammenarbeitenden Schwabmünchnerinnen gestoppt. Mit der starken Defensivarbeit wuchs offenbar auch das Selbstvertrauen im Angriffsspiel und so kamen die Gelb-Blauen trotz wechselnder Abwehrformationen der Münchnerinnen immer wieder zu guten Einwurfchancen, die auch ordentlich verwertet wurden. Kaum zu stoppen war in der ersten Halbzeit die linke Angriffsseite mit Fiona Schmid und der treffsicheren Sophia Rogg auf der Außenbahn. Das 16:7 für Schwabmünchen zur Halbzeit war bereits mehr als nur eine Überraschung und der Lohn für eine sehr engagierte Vorstellung.
Nach dem Wechsel setzten die Würm/Mitte-Mädchen auf eine ganz offensive Deckung, die fast schon einer echten Manndeckung nahekam. Ein paar Minuten brauchten die Schwabmünchnerinnen, um sich darauf einzustellen, aber dann waren es vor allem die sehr starke Özgü Keskin und Lucia Manieri, die die großen Freiräume konsequent nutzten und das Ergebnis weiter in die Höhe schraubten. Einen guten Anteil am hohen Erfolg hatte auch das Torhütergespann mit Anna-Lena Wetzler und Cindy Krappig, die gerade bei Würfen von den Außenpositionen an diesem Tag kaum zu überwinden waren und zudem drei Strafwürfe entschärften.
Beim 32:17 ertönte die Schlusssirene und endlich sah man, die sonst doch etwas introvertierten TSV-Mädels einmal richtig jubeln – so wie es sich für eine erfolgreiche Handballmannschaft eben auch gehört. Ein einzelnes (wenn auch noch so tolles) Ergebnis darf sicher nicht überbewertet werden, dennoch war es sicher ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
TSV Schwabmünchen: Wetzler, Krappig; Schneider(1), Manieri (5), Hinkofer (6/1), Schmid (6), Modler, Keskin (7), Rogg (6), Bieber (1), Steidl (1), Hartwig;