F1: Mit einem blauen Auge davongekommen

Den Tabellendritten VSC Donauwörth hatten die SMÜ-Damen über fast die gesamte Spieldauer fest im Griff. In den letzten Minuten machten sie es aber noch einmal unnötig spannend, sodass beinahe ein sicher geglaubter Sieg noch aus den Händen geglitten wäre. Letztlich bewiesen die Gelbblauen aber Moral und siegten verdient mit 23:22.

Das Spiel des Tabellendritten aus Donauwörth gegen den Fünften aus Schwabmünchen versprach einiges an Brisanz, war doch bereits das Hinspiel äußerst knapp zu Gunsten der heutigen Gastgeberinnen ausgegangen. Eine besondere Würze brachten die Umstände, dass die Donauwörtherinnen im Rennen um den Aufstieg unbedingt einen Sieg brauchten, während die SMÜ-Damen Revanche für die Hinspielniederlage nehmen wollten. So legten die Menkingerinnen voll konzentriert und fokussiert los und zogen in den ersten Minuten mit 3:0 davon. Sie knüpften trotz vierwöchiger Spielpause nahtlos an die zuletzt guten Leistungen – offensiv wie defensiv – an. Die erste Welle, die immer wieder durch die tollen Pässe von Steffi Weichelt eingeleitet wurde, wurde konsequent durchgespielt und zumeist eiskalt abgeschlossen. Aber auch im Positionsangriff zeigten die SMÜ-Damen Geduld und Präzision, sodass sie sich Chance um Chance erspielten und zwischenzeitlich sogar mit 12:6 davon zogen. An der extrem stabilen Abwehr liefen sich die Donauwörtherinnen ein ums andere Mal fest und waren zumeist gezwungen aus der Distanz abzuschließen. Lediglich in den letzten Minuten der ersten Halbzeit konnten die Gastgeberinnen etwas aufholen, sodass es mit einer 13:9 Führung in die Kabinen ging.

In seiner Halbzeitansprache lobte Coach David Dürndorfer seine Mädels für den Einsatz und die Laufbereitschaft und das attraktive sowie effiziente Offensivspiel. Gleichzeitig ermahnte er seine Schützlinge, dass sie weiterhin extrem aufmerksam und fokussiert bleiben müssen, da der Gegner nun noch einmal alles in die Waagschale werfen wird, um das Spiel vor heimischem Publikum doch noch zu drehen. Um zu zeigen, dass man sich das Heft des Handels nicht aus der Hand nehmen lassen wollte, schlossen die Gelbblauen gleich den ersten Angriff erfolgreich ab. In der Folge konnten sie den Vier-Torevorsprung auch anfangs noch souverän halten, da die Abwehr nach wie vor absolut stabil und kompakt stand und im Angriff durch das variable und geduldige Kombinationsspiel weiterhin eine Chance nach der anderen herausgespielt wurde. Allerdings konnten die vielen zum Teil sehr schön herausgespielten Torchancen nun nicht mehr konsequent verwandelt werden, da die Donauwörther Torhüterin in dieser Phase des Spiels regelrecht über sich hinaus wuchs. Dadurch bekamen auch ihre Mitspielerinnen immer mehr Aufwind und der scheinbar komfortable Vorsprung schmolz immer mehr dahin. Getragen von einem lautstarken und nicht immer fairen Publikum schafften sie zunächst den Ausgleich und führten schließlich 7 Minuten vor Ende des Spiels sogar mit 21:19. Doch anstatt sich in ihr Schicksal zu ergeben und die euphorisierten Donauwörtherinnen weiter gewähren zu lassen, bäumten sich die Gelbblauen auf und kämpften sich in beeindruckender Manier zurück. Als die Donauwörther Rückraummitte etwas zu lässig mit ihrer Rückraumlinken den nächsten Spielzug von Frau zu Frau ausmachen und ihr den Ball übergeben wollte, überrumpelte Cino Ratzek die zwei, indem sie blitzschnell zwischen beiden durchmarschierte und ihnen den Ball abluchste. Der daraus resultierende Konter wurde endlich einmal wieder eiskalt abgeschlossen. Jetzt stand es nur noch 20:21. Die Abwehr stand nun wieder felsenfest und als dann die Gegnerinnen durch einen technischen Fehler den Ball verloren, konnten die SMÜ-Damen sogar ausgleichen. Nun war wieder alles möglich. Geduldig trugen die Menkingerinnen den nächsten Angriff vor, brachten die gegnerische Abwehr in Bewegung und mit einem Pass von halb rechts auf die lauerende Dama Rheindt auf Linksaußen hebelte Cino Ratzek schließlich die gesamte Donauwörther Abwehr aus, sodass Dama den sich ihr bietenden freien Raum vollständig ausnutzte, um zur erneuten Führung einzunetzen. Nun ließen sich die SMÜ-Damen nicht mehr aus ihrem Konzept bringen, auch nicht von der zweieinhalb Minuten vor Ende des Spiels genommenen Auszeit des gegnerischen Trainers. Im Gegenteil sie legten sogar noch eine erfolgreiche Kombination drauf, die wiederum von Dama Rheindt eiskalt abgeschlossen wurde. Auch der zwischenzeitliche Anschlusstreffer zum 23:22 konnte am letztlich verdienten Sieg der Gelbblauen nichts mehr ändern.

Damit bleiben die SMÜ-Damen dem Spitzentrio der BOL auf den Fersen und mussten in der Rückrunde erst eine Niederlage einstecken. Bereits am kommenden Samstag vor heimischem Publikum könnten sie die Liga weiter aufmischen und mit einem Sieg gegen den VfL Leipheim den aktuell vierten Tabellenplatz absichern.

TSV SMÜ: Steffi Weichel, Jassi Holland (beide Tor), Anne Aßner (1), Lisa Hinkofer (5), Cino Ratzek (4/2), Caro Bischof, Gabi Frommelt (5), Leo von Brunn (2), Johanna Beran (1), Damaris Rheindt (5).