Zu einem sportlichen Festtag wurde das Hinspiel im DHB-Pokalfinale für die Jugendbundesliga-Handballerinnen des TSV Schwabmünchen. Vor vollen Rängen in der Hans-Nebauer-Sporthalle bezwangen die Gelb-Blauen nach einer begeisternden Vorstellung den BSV Sachsen Zwickau mit 33:22 und haben sich so natürlich eine starke Ausgangsposition für das Rückspiel in drei Wochen verschafft.
Schwabmünchen gegen Zwickau – es ist die fast logische Paarung für das Finale, denn beide Teams haben auf dem Weg dorthin der Konkurrenz letztlich keine Chance gelassen. Neutrale Beobachter erwarteten für das Hinspiel ein Match auf Augenhöhe, die Verantwortlichen auf Schwabmünchner Seite gaben die Favoritenrolle nicht ganz ungern an den Erstliganachwuchs aus Sachsen ab, kommen sollte es dann aber völlig anders.
Wie schon in den letzten Partien entwickelte sich die extrem starke Abwehr vor ein wieder stark haltenden Lara Rettermeier zwischen den Pfosten gerade in den ersten 30 Minuten zu einem für Zwickau fast unüberwindlichen Bollwerk. Mit höchster Einsatzbereitschaft und einer tollen Kollektivleistung hielten die Gelb-Blauen die sichtlich beeindruckten Gäste bis zur Pause im einstelligen Bereich. Bei eigenem Ballbesitz leisteten sich die sehr besonnen auftretenden Schwabmünchnerinnen nur wenig Fehler und fanden immer wieder Lücken im hocheingeschätzten Abwehrbund der Gäste. Das schon seit Jahren herausragende Rückraumtrio mit Julika Birnkammer, Luisa Merkle und Lea Lammich trug natürlich auch in dieser so wichtigen Partie die Hauptlast in Angriff und Abwehr. Aber mit den beiden noch B-Jugendlichen Cosima Würdinger und Somma Dieterich übernehmen inzwischen weitere Spielerinnen viel Verantwortung. Beim 16:8 Pausenstand wurden die TSV-Girls zurecht mit großem Applaus in die Kabine verabschiedet.
Als die pfeilschnelle Julia Franz kurz nach Pause per Gegenstoß beim 18:8 den Vorsprung erstmals auf zehn Tore schraubte schien sich für Zwickau ein kleines Debakel anzubahnen. Dann war es aber vor allem die überragende Gästespielerin Jasmina Gierga, die quasi im Alleingang ihr Team im Spiel hielt. Nachdem sich die Schwabmünchnerinnen einige Schwächen im Abschluss erlaubt hatten, war der Vorsprung bis zehn Minuten vor Spielende auf 24:18 ein Stück weit geschmolzen. Dann war das Visier der Werferinnen in Gelb und Blau wieder besser eingestellt und die jetzt auch mit dem großartigeln Publikum im Rücken physisch stärker wirkenden Gastgeberinnen bekamen noch einmal die zweite, wahrscheinlich auch schon dritte Luft.
Ein wieder vom Siebenmeterpunkt aber auch aus dem Feld treffsichere Kim Bartosch war maßgeblich am erneuten Ausbau der Führung bis zum 30:20 beteiligt und das an einem solchen Tag das Drehbuch einfach für Schwabmünchen geschrieben wurde, bewiesen die letzten zehn Sekunden. Zwickau kann über eine freie Wurfchance noch auf neun Tore verkürzen, Lara Rettermeier pariert erneut stark und bringt den Ball direkt in die erste Welle, wo Leo Spatschek fast mit der Schlusssirene den Treffer zum 33:22 Endresultat erzielt.
Vollkommen ausgepumpt, aber zurecht auch stolz und glücklich feierte die Mannschaft diesen so nie erwarteten Erfolg mit dem eigenen begeisterten Anhang. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle auch an die Zuschauer aus anderen schwäbischen Vereinen, die unser Team so toll unterstützt haben. Das Rückspiel steht in drei Wochen in Zwickau auf dem Programm und auch mit dem großen Polster auf der Habenseiten, werden die Gelb-Blauen sicher noch einmal eine ähnliche Leistung abrufen müssen, um den DHB-Pokal tatsächlich mit nach Schwabmünchen zu bringen.
Das Team: Lara Rettermeier, Sophie Hertle; Leonie Spatschek (3), Julia Franz (2), Julika Birnkammer (10), Anja Müller, Lea Lammich (3), Sesil Incidelen, Laetizia Michael, Luisa Merkle (7), Cosima Würdinger (1), Somma Dieterich (2), Kim Bartosch (5/3), Alicia Staigmüller;