Einen auf beiden Seiten recht verkrampften bisweilen sogar etwas zähen, dafür aber bis zur letzten Minute äußerst knappen Fight lieferten sich Schwabmünchens BOL-Damen mit dem VfL Leipheim, den sie letztlich etwas glücklich mit 26:25 für sich entscheiden konnten.
Nach der knappen und sehr unglücklichen Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten aus Donauwörth vom vergangenen Samstag, wollten die Gelbblauen gegen die Damen des VfL Leipheim endlich wieder in die Erfolgsspur zurückkehren und gegen einen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel einen klaren Sieg einfahren. Dementsprechend motiviert und engagiert, bereiteten sich die Menkingerinnen vor der Partie vor. Diese sollte jedoch erst mit einer 20-minütigen Verspätung angepfiffen werden, da das junge Schiedsrichtergespann erst mit einiger Verspätung in Leipheim eintraf. Die Wartezeit stellte beide Mannschaften vor eine wahre Gedulds- und Nervenprobe, da niemand genau sagen konnte, wann die Schiedsrichter endlich ankommen und die Partie endlich angepfiffen wird.
Vielleicht war dies einer der Hauptgründe, weshalb die SMÜ-Damen so schleppend ins Spiel fanden. Denn die von Coach David Dürndorfer eingeforderten Tugenden Glaube, Begeisterung und Laufbereitschaft konnten sie in keiner Phase der Partie zu einhundert Prozent auf die Platte bringen. So entwickelte sich ein recht zähes Spiel zwischen beiden Mannschaften, von denen sich keine der beiden so recht absetzen konnte. An die insbesondere in der Partie gegen Donauwörth herausragende Abwehrarbeit konnten die Menkingerinnen zu keinem Zeitpunkt des Spiels anknüpfen und auch im Angriff war viel Sand im Getriebe, sodass sie sich die Tore gegen eine sehr unkonventionelle 4-2 Abwehr des Gegners hart erarbeiten mussten. Gegen Ende der ersten Halbzeit konnten sich die SMÜ-Damen schließlich etwas stabilisieren und zogen mit 13:10 davon. Doch einige technische Fehler sowie weitere Nachlässigkeiten in der Abwehr ließen den Gegner bis zum Halbzeitpfiff wieder auf 12:13 herankommen.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein zähes Ringen zwischen beiden Mannschaften. Insbesondere die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte waren auf beiden Seiten geprägt von überhasteten Angriffsaktionen und diversen technischen Fehlern, sodass kein richtiger Spielfluss zustande kam und sich keines der beiden Teams absetzen konnte. Die Umstellung der SMÜ-Abwehr auf eine defensive 6-0 zeigte anfangs mit schnellen Ballgewinnen zwar kleine Erfolge, diese wurden aber durch unpräzise Pässe oder andere technische Fehler fast umgehend wieder fahrlässig hergeschenkt. Gegen Ende des Spiels sah es schließlich sogar so aus, als würden die Gelbblauen für ihre fahrlässig vergebenen Torchancen und die stellenweise zu pomadige Abwehrarbeit bestraft, da der Gegner erstmals in dieser zweiten Halbzeit mit 24:23 in Führung ging. In dieser Phase nahm Trainer David Dürndorfer die Auszeit, um seine Mädels wieder aufzurichten. Nachdrücklich und lautstark forderte er mehr Laufbereitschaft in der Abwehr und ein geduldigeres Angriffsspiel ein. Gesagt, getan. Gestützt auf eine überragende Steffi Weichel im Tor, die in dieser spannenden Schlussphase mehrere Glanzparaden zeigte, bekamen die BOL-Damen des TSV in der Abwehr endlich mehr Zugriff auf ihre Gegenspielerinnen und standen nun wesentlich kompakter, sodass der Gegner sprichwörtlich gegen eine Wand anlief. Im Angriff zeigten die SMÜ-Damen endlich einige gelungene Kombinationen und fanden zumindest in den Schlussminuten zu ihrem variablen und schnellen Spiel zurück, sodass schließlich mit dem 26:24 in der 59. Minute der entscheidende zwei Tore-Vorsprung erzielt werden konnte. Den Spielerinnen des VfL Leipheim gelang letztlich nur noch der Anschlusstreffer zum 25:26 Endstand.
Auch wenn man in diesem Spiel sicherlich nicht den schönsten Handball gezeigt hat, so sollte dieser Sieg dennoch Auftrieb für die noch ausstehenden Partien der Hinrunde geben. Denn die Mannschaft hat bis zum Schluss an sich geglaubt und gefightet. Selbst als es in der Schlussphase so aussah, als würde man dieses Spiel doch noch verlieren, haben die SMÜ-Damen Moral bewiesen und sich zurückgekämpft.
TSV SMÜ: Steffi Weichel, Jassi Holland (beide Tor), Anne Aßner, Lisa Hinkofer (6), Cino Ratzek (8/7), Caro Bischof (3), Gabi Frommelt (2), Leo von Brunn (1), Johanna Beran (4/2), Caro Reim (2)