F1: Sensationscoup zum Rückrundenstart

Gegen den aktuellen Tabellenzweiten der BOL aus Augsburg zeigten die Gelb-Blauen einmal mehr, dass sie mit einer couragierten Leistung – offensiv wie defensiv – absolut mit den Topteams der Liga mithalten können und besiegten die TSG 1885 Augsburg hochverdient mit 27:22.

Auf dem Papier schienen die Rollen vor der Partie eigentlich klar verteilt: der Zweite der BOL mit lediglich zwei Minuspunkten, gegen den vermeintlichen Underdog aus Schwabmünchen, der noch dazu im Hinspiel bei der TSG Augsburg eine regelrechte Klatsche beziehen musste. Hinzu kam noch die ausgedünnte Personaldecke durch die kurzfristige Erkrankung von Leonie von Brunn, der Langzeitverletzten Ronja Plack sowie der studientechnisch verhinderten Julie Maier. Dennoch gingen die Menkingerinnen hochmotiviert und von Coach David Dürndorfer taktisch gut eingestellt diese Partie an, wollten sie doch in eigener Halle zum Beginn des neuen Jahres unter Beweis stellen, dass sie nicht nur Kanonenfutter sind, sondern attraktiven, erfolgreichen Handball spielen können.

Anders als dies sonst bei Neujahrsvorsätzen üblich, wurde dieser sofort in die Tat umgesetzt. So legten die SMÜ-Damen einen regelrechten Blitzstart hin und zogen auf 4:1 nach den ersten 5 Minuten davon.  Hochkonzentriert und abgezockt vor dem Tor sowie aggressiv und kompakt in der Abwehr zeigten sie genau die Fertigkeiten, die bereits in der Hinrunde zu Erfolgen führten. Zur Erinnerung: im Hinspiel sah das Ergebnis nach den ersten fünf Minuten genau umgekehrt aus! Bis zur Mitte der ersten Hälfte stand die Abwehr der Gelb-Blauen solide mit einer überragenden Jassi Holland im Tor. Die abgefangenen Bälle oder verhinderten Torchancen wurden postwendend durch eine effizient ausgespielte 1. Welle über die agilen und flinken Außenspielerinnen Anne Aßner, Franzi Schmid, Johanna Beran und Damaris Rheindt zu Torerfolgen umgemünzt, sodass sich die SMÜ-Damen so einen Fünf-Tore-Vorsprung erarbeiten konnten.

Dieser furiosen Anfangsphase folgte eine kleine Schwächephase, bei der die bis zu diesem Zeitpunkt absolut souverän agierenden Mekningerinnen durch überhastete Abschlüsse und unnötige technische Fehler die TSG-Damen zu einfachen Kontertoren regelrecht einluden, sodass diese schließlich durch einen 5:0-Lauf sogar zum 9:9 ausgleichen konnten. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit zogen die Gäste sogar mit zwei Toren davon, ehe die SMÜ-Damen endlich wieder aufwachten und man mit 12:12 in die Kabinen ging.

Dass die TSG-lerinnnen nun in der zweiten Halbzeit nochmal alles probieren und in die Waagschale werfen würden, um dieses Spiel zu gewinnen, war den SMÜ-Damen absolut bewusst. So agierten sie von der ersten Minute weg wieder hellwach und fokussiert in der Abwehr und  brannten im Angriff ein regelrechtes Feuerwerk ab. Jeder Fehler des Gegners wurde über die erste Welle eiskalt bestraft, Jassi Holland parierte alles, was auf ihr Tor kam und konnte die Konterchance einmal nicht ausgespielt werden, zeigten die Gelb-Blauen ihr variables und kreatives Kombinationsspiel, sodass in den ersten acht Minuten der zweiten Halbzeit mit dem 18:13 wieder ein Fünf-Tore-Vorsprung herausgeworfen wurde.  Dieses Polster konnten die Menkingerinnen bis etwa acht Minuten vor Ende der Partie konsequent halten. Eine Abwehrumstellung des Gegners auf eine offensive Manndeckung brachte die SMÜ-Damen durch das zwischenzeitliche 24:21 nur kurzfristig in Bedrängnis, denn auf Dama Rheindt war einmal mehr Verlass, die in dieser Phase absolut kaltschnäuzig ein ums andere Mal ins gegnerische Tor einnetzte. Schließlich gewannen die Gelb-Blauen ihr erstes Heimspiel im Jahr 2017, das von dem Schiedsrichtergespann Riemer und Fischer absolut und zu jeder Phase souverän geleitet wurde, völlig verdient mit 27:22.

Den Grundstein für diesen insgesamt fünften Saisonsieg legten die SMÜ-Damen durch eine aufopferungsvolle Mannschaftsleistung sowohl im Angriff als auch in der Abwehr sowie einer Top-Torwartleistung, da so die TSG-Damen im Angriff nie zu ihrem Spiel fanden und sich immer wieder daran vergeblich die Zähne ausbissen. Allerdings sollte es nicht unerwähnt bleiben, dass die TSG durch den Ausfall ihrer einzigen Torfrau nicht mit der Bestbesetzung auflaufen konnten. Nichts desto trotz waren es hochverdiente und  hart erkämpfte zwei Punkte, die so nicht eingeplant waren.

TSV SMÜ: Steffi Weichel, Jassi Holland (beide Tor), Anne Aßner (1), Lisa Hinkofer (3), Cino Ratzek (4/2), Damaris Rheindt (8), Caro Bischof (1), Franziska Schmid (2), Gabi Frommelt (2), Johanna Beran (3), Caro Reim (3).