M1: Mehr Schatten als Licht

Nach schwankender Leistung in beiden Halbzeiten musste die erste Männermannschaft am Sonntag beim Tabellendritten eine in dieser Höhe unnötige 35:27-Niederlage einstecken.

Die Gelb-Blauen reisten trotz der ungewohnten Spielzeit am Sonntagnachmittag mit guter Stimmung nach Herrsching. Nachdem die Weihnachtspause nicht ausgereicht hatte, um die zahlreichen Blessuren auszukurieren, trat man mit deutlich dezimiertem Kader an: Neben Felix Hänsel fielen mit Leo Reichenberger und Noah Kell zwei weitere Stammspieler aus. Aufgrund der schwierigen Voraussetzungen konnte Schwabmünchen ohne Druck ins Spiel gegen den klaren Favoriten aus Herrsching gehen.

Der Aufsteiger erwischte einen guten Start in die Partie: Dank konsequenter Abwehrarbeit und daraus resultierendem Tempospiel nach vorne ging Schwabmünchen nach der ersten Spielminute mit 0:2 in Führung. Doch Herrsching fand nun besser in die Begegnung und drehte das Spiel. Bereits in der dritten Spielminute fiel der Ausgleich und bis zur 13. Spielminute hatte sich der Gastgeber eine 7:4-Führung erspielt. Auf Schwabmünchner Seite zeigte sich ab diesem Zeitpunkt das gleiche Bild wie bereits im alten Jahr: Der Schlendrian hielt Einzug und brachte technische Fehler, Fehlwürfe und Leichtsinn mit sich. Auch eine Auszeit von Trainer Christian Boppel konnte nicht die nötige Ruhe ins Spiel bringen – Schwabmünchen kämpfte weiterhin mit den eigenen Fehlern und ermöglichte Herrsching beim 18:13 eine Fünf-Tore-Führung zum Pausenpfiff.

Die Marschroute für die zweite Hälfte war klar: Die Konzentration wieder hochfahren und dem Tabellendritten mit vollem Engagement entgegentreten. Dieses Vorhaben scheiterte zunächst. Durch gutes Umschalt- und Tempospiel baute Herrsching seine Führung innerhalb von drei Minuten auf sieben Tore aus und bereits kurz nach dem Wiederanpfiff schien das Spiel entschieden. Doch dann erwachte Schwabmünchen plötzlich aus seiner Lethargie und startete eine sehenswerte Aufholjagd. Die Abwehrreihe fand zu seiner Konsequenz zurück und Herrsching hatte Mühe seine Angriffe erfolgreich abzuschließen. Angeführt von einem starken Matthias Gerlich präsentierten sich die Schwabmünchner nun als Einheit und belohnten ihre stabile Abwehrarbeit mit schnellen Toren. Auch Felix Dorsch unterstützte sein Team in dieser Spielphase mit wichtigen Paraden. Schwabmünchen kämpfte sich Tor um Tor heran, was in der 46. Spielminute zum 24:24-Ausgleich führte. Die Stimmung bei den Gelb-Blauen war auf dem Höhepunkt und ein Punktgewinn wieder im Bereich des Möglichen. Beim 25:25 in der 49. Spielminute war die Chance zur Führung da, doch Schwabmünchen scheiterte am Siebenmeterstrich. Die Aufholjagd hatte sichtlich Kraft gekostet und in der Folge brach das Spiel der Gelb-Blauen erneut komplett ein. Wie bereits in der ersten Halbzeit dominierten nun wieder Ballverluste, Fehlpässe und -würfe das Geschehen, während Herrsching die Unsicherheiten seines Gegners mit klarem Kopf ausnutzte. Nach acht torlosen Minuten auf Schwabmünchner Seite und einem Sieben-Tore-Lauf auf Seiten der Gastgeber war die Partie vier Minuten vor Abpfiff endgültig entschieden. Auch eine Manndeckung in den letzten Spielminuten brachte nicht den erhofften Erfolg und so musste sich Schwabmünchen am Ende deutlich mit 35:27 geschlagen geben.

Der sportliche Leiter Malte Knoke ärgerte sich nach Abpfiff: „Heute sind wir uns wieder einmal selbst im Weg gestanden. Wenn wir die Leistung der guten Spielphasen konstanter aufs Parkett hätten bringen können, wäre Herrsching heute durchaus schlagbar gewesen. So verlieren wir das Spiel leider unnötig hoch. Positiv hervorzuheben ist die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit: Wenn wir diesen Biss und Kampf in den nächsten Partien über die gesamte Spielzeit zeigen können, ist alles drin!“

Für Schwabmünchen spielten:

Hübenthal, Dorsch, Zull (alle Tor); Beran (3), Mayer, Reinsch (7), Müller A. (1), Müller T. (1), Gerlich (7), Labermeier (2), Kreutz (2), Wiedmer, Scholz (4/2).